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EVENT-TIPP: DRACULA – eröffnet neues Theater in Wien!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Tim Hüning

Wiens Theaterszene wird durch eine neue Kleinbühne bereichert: Das Bronski & Grünberg Theater in der Porzellangasse 8, 1090 Wien, öffnete am 9. November mit Bram Stokers Vampirroman „Dracula“ seine Pforten. Gleich mit der ersten Eigenproduktion feierten die zielstrebigen und motivierten Gründer Kaja Dymnicki, Alexander Pschill, Salka Weber und Julia Edtmeier im privat finanzierten Theater eine umjubelte Premiere.
Alexander Jagsch Matthias Mamedoff Alexander Jagsch und Matthias Mamedoff
Stück: 1883, Transsilvanien. Der exzentrische Graf Darcula fristet ein einsames Leben. Wenn er nicht durch seine im Retro-Stil eingerichtete Villa still und nachdenklich geistert, liest er Bravo oder hört Musik. Der alte Graf mit dem kühlen Blick hat nicht oft Gesellschaft in seinem Haus. Dracula möchte in England Fuß fassen. Nach 7 Minuten klopft jemand an der Tür. Jonathan Harker, ein Immobilienvermit-
tler aus London, tritt herein. Wenn Graf und Gast sich nicht gegenseitig ins Wort fallen, ergibt sich sogar ein Small Talk. Jonathan hat für den Grafen düste Immobilien gefunden und möchte die Kaufver-
träge rasch unterzeichnen, um zu seiner Verlobten Mina nach London zurückreisen zu können. Der begeisterte Graf, der die englische Sprache nur aus Büchern kennt, möchte wie ein echter Engländer sprechen, und Jonathan soll ihm dabei helfen.
Während seines Aufenthaltes im sonderbaren Haus verköstigt Dracula seinen Gast mit delikatem Essen, bei dem Jonathan sich auch in den Finger schneidet. Dracula: „Schneiden Sie sich nicht! Es ist in diesem Land gefährlich, sich zu schneiden!“
Dracula zieht sich nach dem Abendessen mit den Worten zurück: „Träumen Sie süß. Schlechte Träume haben die, welche unvorsichtig zur Ruhe gehen.“ Im staubigen Bett schläft Jonathan nicht gut, und schon gar nicht, wenn „Kinder der Nacht“ heulen und laute Musik aus den Lautsprechern dröhnt. Eine Tür, auf der groß „NEIN!“ steht, soll Jonathan meiden. In einer schlaflosen Nacht siegt jedoch seine Neugierde und er wirft einen Blick in die Räumlichkeiten hinter der verbotenen Tür. Es dauert nicht lange bis der Graf dahinter kommt… Pause.

London. Rund 17 Minuten lang pfeift lauter Wind ums Haus von Lady Westenraa. Danach nehmen impulsive Gespräche zwischen der verzweifelten Mutter Lady Westenraa, ihren Töchtern Lucy und Mina, Jonathan Harker, dem biederen Dr. Seward und dem reiselustigen Arthur Holmwood ihren Lauf. Alle sind um die blasse Lucy besorgt, die Nacht wandelt und Graf Dracula Sprachunterricht gibt. Lucys Zustand verschlechtert sich. Ob Prof. Van Helsing Lucy retten kann, erfahren Sie im Stück.
 

Fazit: Für die Neuinszenierung von Bram Stokers Vampirroman „Dracula“ hat man der Titelfigur einen beinahe sanftmütigen Charakter gegeben. Seine neue Paraderolle, Graf Dracula, mimt Alexander Jagsch vorzüglich. Er schafft es wie kein anderer, allein nur durch seinen gelangweilten Blick das Publikum zum Lachen zu bringen. Ein hohes Maß an Spielfreude ist Matthias Mamedoff als Immobilien-
vermittler Jonathan Harker anzusehen. Jagsch und Mamedoff beweisen im ersten Teil ihr wunderbar komödiantisches Potenzial. Zahlreiche Pointen und ein paar Horroreffekte werden gekonnt platziert.
Der zweite Teil führt die Handlung nach London und ist mit rund 1 ½ Stunden ziemlich lange geraten. Obwohl neue Figuren auf der Bühne erscheinen, kommt es zu ein paar Leerläufen. Pilar Aguilera meistert die emotionalen Anforderungen ihrer Rolle als Lady Westenraa spielerisch. Doris Hindinger spielt sich als Mina, Jonathan Harkers Verlobte, mit kräftigem Stimmorgan beinahe in Ekstase.
Besonders authentisch verkörpert Julia Edtmeier ihre Rolle der blassen, zerbrechlichen Lucy. Auf der Bühne überzeugen weiters Josef Ellers als bieder-
er Dr. Seward und Rafael Schuchter als reiselusti-
ger Edelmann Arthur Holmwood. Zu späterer Stunde hat Aleksandra Corovic als exzentrischer Prof. Van Helsing noch seinen großen Auftritt.

Weitere Infos unter www.bronski-grünberg.at.

Josef Ellers
Julia Edtmeier
Doris Hindinger, Josef Ellers, Aleksandra Corovic, Rafael Schuchter, Matthias Mamedoff und Pilar Aguilera Pilar Aguilera, Josef Ellers, Rafael Schuchter, Matthias Mamedoff und Doris Hindinger
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