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FILM-TIPP: Thank you for smoking – politisch inkorrekter Humor
Text: Andrea Beckert, Fotos: Twentieth Century Fox
In dieser bitterbösen Satire geht es nicht über Zigaretten, sondern über enthusiastische Lob-
biesten, die PR-Branche, sowie über die kor-
rupte Tabakindustrie und egoistische Politi-
ker. Tief schwarzer Humor zieht sich wie ein roter Faden durch den Film, und dass Rauchen – welch eine Überraschung – schlecht für die Gesundheit ist.
Inhalt: Der Held des Films ist Nick Naylor, der ober-
ste Pressesprecher von Big Tobacco. Er spricht im Namen der Zigaretten und verteidigt die Rechte der Raucher und Zigarettenhersteller mit unangepas-
sten Verhalten und völlig politisch inkorrekten Argumenten.
Der Oberboss der Tabakindustrie „The Captain“ und sein Vorgesetzter Budd „BR“ Rohrabacher wittern in Gesundheitsaposteln und Polikern, die Tabak ver-
bieten lassen wollen, Gefahr. Einer der schäfsten Gegner ist Senator Finistirre, der Warnhinweise und Totenköpfe auf den Zigarettenpackungen anbrin-
gen lassen möchte.
Nick startet eine großangelegte PR-Offensive, spielt in einer Fernsehtalkshow das Gesundheitsrisiko, das Rauchen mit sich bringt, herunter und setzt sich so-
gar für einen Krebspatienten ein, damit die Tabakin-
dustrie keinen wichtigen Kunden verliehrt. Selbst in der Schule seiner Sohnes hält er einen PR-Vortrag und engagiert sogar einen einflussreichen Holly-
wood-Agenten, der dafür sorgen soll, dass das Rau-
chen auch in Filmen positiv promotet wird.
Sein neugewonnener schlechter Ruf bringt Nick un-
geahnte Aufmerksamkeit ein. Eine Journalistin wird auf Nick aufmerksam und nach einer Affäre veröf-
fentlicht sie einen pickanten Enthüllungsartikel über sein Beruf- und Privatleben.
Die selbsternannten Mitglieder der M.O.D. Squad, Abkürzung für Merchants of Death (oder in der deutschen Fassung: TAG-Team: Tödlich aber gut), besteht aus Nick Naylor, der befreundeten Lobbyist-
in Polly Bailey von der Alkoholindustrie, sowie Bob-
by Jay Bliss, der die Waffenindustrie repräsentiert. Die tödliche Gruppe spült gerne beim Lunch den Frust mit Scotch hinunter und versucht vergeblich sich gegenseitig zu unterstützen. Die „Massen-
mörder-Freunde“ sprechen offen über Mord und darüber, wie viele Menschen jährlich an ihren Pro-
dukten sterben.
Nicks Sohn Joey möchte seinen Vater und dessen Arbeit besser kennen lernen und verstehen, daher begleitet er ihn auf Geschäftsreisen und wird mit Korruption und Bestechung konfrontiert.
Während einer Entführung wird dem passionierten Raucher Nick Naylor eine Überdosies an Nikotien verabreicht und er überlebt nur mit viel Glück. Kann diese Todesdrohung und der prüfende Blick seines Sohnes ihn dazu zwingen, anders zu denken und die Seiten zu wechseln... |
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Die schlagvertige Satire basiert auf Christopher Buckleys Roman „Thank you for smoking” (1994). Mit dem für die Leinwand adaptierten Film gibt Regisseur Jason Reitman, der für erfolgreiche und preisgekrönte Kurzfilme bekannt ist, sein Spielfilmdebüt.
Für „Thank you for smoking” stand eine hochkarätige Starbesetzung vor der Kamera:
Aaron Eckhart spielt Nick Naylor, den obersten Pressesprecher von Big Tobacco. Er wird fürs überzeu-
gende Reden und knadenlose Argumentieren bezahlt. Die moralisch fragwürdigsten und abstoßensten Tatsachen vermittelt er mit breitem Grinsen glaubwürdig und durch seinem kaum nachvollziehbaren Humor verliert er nichts an Sympatie – er macht seine Arbeit im Film wirklich gut.
Nicks Sohn Joey wird im Film von Cameron Bright dargestellt. Die Beziehung zwischen Nick Naylor und seinem Sohn rückt während des Filmes in den Mittelpunkt. Joey ist ein 12-Jähriger, der seinen Vater und dessen Arbeit besser kennen lernen und verstehen möchte. Er hält es für komisch, dass die ganze Welt gemein zu seinem Vater ist und das nur wegen seines Jobs.
Nicks Erzfeind ist Senator Finistirre, ein Politiker aus Vermont, der von William H. Macy gespielt wird. Der Senator dreht und biegt wirklichkeitsnah die Wahrheiten so, dass er seine Belange hineinpacken kann und steht eigentlich Kick um nichts nach. So beschwert sich Finistirre beispielsweise, dass ein judendlicher Krebspatient bei seinem Talkshow-Auftritt nicht krank genug aussieht.
Die M.O.D Squad Mitglieder (oder TAG-Team: Tödlich aber gut) sagen alles, das normale Menschen niemals ausprechen würden und sie sind durch und durch politisch inkorrekt.
Für die Rolle der Polly Bailey suchte Jason Reitman eine Schauspielerin, die der oft profanen und direkten Lobbyistin Intelligenz und Humor hinzufügen konnte. Reitman: „Mario Bello ist eine der wenigen Schau-
spielerinnen, auf die genau das zutrifft. Sie ist absolut einzigartig und selbstsicher.“
Für die Rolle des Bobby Jay wurde der Charakterdarsteller und Comedian David Koechner verpflichtet. Bobby Jay ist der „gute Kerl“ mit vier Kindern, verheiratet und tief religiöser Waffenbesitzer. David Koechner über seine Rolle: „Es würde ihn sehr glücklich machen, wenn man Waffen, wie Zigaretten oder Getränkedosen, einfach aus Automaten ziehen könnte.“
Für die Rolle der raffinierten Journalistin Heather Holloway, die Nick mit einem Zeitungsartikel bloßstellen möchte, entschieden sich die Filmemacher für Katie Holmes.
Für die Rolle des Tabakmoguls „The Captain“ wandte sich Reitman an Robert Duvall.
Übrigens: Der Film wurde in Washington D.C. und Südkalifornien innerhalb 35 Tagen gedreht.
Viel Spaß mit dieser unterhaltsamen sowie nachdenklichen Komödie. In jeder Hinsicht ein absolut empfehlenswerter Film!!
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