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EVENTRÜCKBLICK & BUCH-TIPP:
TOPSY KÜPPERS – nix wie Zores – nix wie Lebensfreude!

Text & Fotos: Andrea Beckert, Verlag: ‎Edition a, Cover: Isabella Starowicz

Wien, 16.09.2021. Topsy Küppers kam am 17. August 1931 in Aachen (Deutschland) zur Welt. Neunzig Jahre später ist die zierliche Person noch immer topfit und sehr aktiv. Rund um ihr Jubiläum geht die vielseitige Künstlerin ihren Lieblingsbeschäftigungen nach – sie schreibt, liest, erzählt und singt für ihr treues Publikum und hoffentlich noch lange.

Zu ihrem runden Geburtstag hat die beliebte Chansonette, Schauspielerin, Kabarettistin, Regisseurin und ehemalige Theaterdirektorin der Freie Bühne Wieden ein Buch über Zores geschrieben. In „Nix wie Zores!“, mit dem Untertitel „Jüdisches Leben und Lieben“, erzählt sie Geschichten aus der Welt der Künstler und Intellektuellen, die das Leben schöner machen. Das neue Buch ist voll von persönlichen Erfahrungen, Anekdoten, jüdischem Humor und philosophischen Betrachtungen über das wahre Leben. „Nix wie Zores“ ist seit dem 7. Februar 2021 im guten Buchhandel erhältlich!

Übrigens, passend zum Buch steht die Grand Dame der klugen Unterhaltung auch mit der gleichna-
migen musikalisch-literarischen Revue „Nix wie Zores! Eine Revue zum Schmunzeln und Stirnerun-
zeln“ auf den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten. TOP!
Topsy Küppers
Lesung:
Während ihrer einstündigen Lesung am 15. Septem-
ber 2021 im Theater Akzent gab Topsy Küppers ein paar Kostproben aus ihrem neuen Buch „Nix wie Zores! Jüdisches Leben und Lieben“ zum Besten. Die mit Ehrungen überhäufte Topsy Küppers erzählte Erlebnisse und Begegnung mit anderen Menschen, verriet Lebensweisheiten, gab Einblicke in ihr priva-
tes und berufliches Leben und schilderte Situatio-
nen, die man so nicht erfinden kann.

Zugegeben, viele Personen erzählen jüdische Ge-
schichten – so auch Topsy Küppers, doch ihre sind voll Witz und Biss. Auf Wunsch ihres Verlegers, der nicht wie andere Verleger sein Herz in einer Tief-
kühltruhe aufbewahrt, haben es auch persönliche Erinnerungen und Anekdoten ins Buch geschafft. Hier gleich ein erstes Beispiel: Das Wörtchen „NOCH“ verfolgt die vielseitige Künstlerin. So wird sie oft nach der Vorstellung gefragt: „Was?! Sie treten im-
mer NOCH auf? Wie machen Sie das?“ Dann sage sie den freundlichen Menschen, die auf sie gewartet haben: „Ich esse, was mir schmeckt.“ Übrigens, das häufigste Wort im Alten Testament ist Wein! ;-)
Wissenswertes wusste die lebenslustige Künstlerin rund um eine Prüfung zum Oberrabbiner von Ungarn zu erzählen. Topsy Küppers dachte an schöne Erleb-
nisse und Begegnungen mit ihrem Lebenspartner, langjährigen Freunde, Kollegen und Wegbegleiter zurück. Im Kapitel „Gelobt sei die Schlagfertigkeit!“ berichtete sie über politisches und gesellschaftliches Treiben, als Bundeskanzler Bruno Kreisky seine Schlagfertigkeit bei einem Interview bewies.
Die Schauspielerin und Autorin ist mit ihren Pro-
grammen weit gereist, so gastierte Topsy Küppers auf den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten in vielen Städten – von München, Petersburg, Moskau, Israel bis Tel Aviv. Naheliegend, dass sich in dieser Zeit viel Kulissentratsch angesammelt hat, die poin-
  tierten Anekdote wollte sie dem anwesenden Publi-
kum nicht vorenthalten.
Es gibt zwei Worte, die Frau Küppers hasst: „Hätte man“. Zitat: „Nun, woran erinnern sich alte Frauen, wenn sie nachdenken? Vor allem an zwei Worte: Hätte man … was wäre anders gelaufen? Hätte man … wie sähe man aus? Hätte man … welcher Mann wäre geblieben? Hätte man …“ Und deshalb verfolgt auch Topsy Küppers der Hättemann – lebenslang.
In lebhafter Erinnerung ist ihr jene Zeit geblieben, als sie sich zwischen zwei Ehen befand, ihre Hormo-
ne Samba tanzten und sie, selbst Reiterin, nur Augen für einen feschen Dressurreiter hatte – nennen wir ihn in folgender Geschichte Herrn Hättemann. Nach ihrer ersten Begegnung zwischen Mann und Frau sprühten die Funken. Es folgte ein Essen in einem rustikalen Restaurant und ein Rendezvous in ihrer Wohnung inkl. Champagner. Während Hättemann ihr tief in die Augen sah und ihre Hand streichelte, gab es immer nur ein Thema – sein Hengst Anatol. Da standen die Ansichten im krassen Gegensatz zu den Absichten. Resümee der Geschichte: Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht!
Als ehemalige Theaterdirektorin der Freie Bühne Wieden hatte Frau Küppers die Möglichkeit, Bühnen-
partnerschaften einzugehen und Stars aus anderen Ländern nach Wien zu holen. Minutiös beschrieb sie ihre unzähligen Gastspiele in anderen Theaterhäu-
sern, wenn zum Beispiel Musiker eines renommier-
ten Orchesters nicht wussten, was der Dirigent dirigierte, dann spielten sie einfach Tschaikowsky.
Topsy Küppers: „Meschugge darf man sein, aber nicht verrückt!“ Meschuggene Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit zauberten dann Künstlerin und Publi-
kum gleichermaßen ein Schmunzeln ins Gesicht. Im Wort „sterben“ steckt „erben“. Im Buch ist auch Platz für berührende und traurige Geschichten, wie jene, die die Machenschaften vom Geheimdienst zeigen. Jakob lebt in Moskau, er ist ein linientreuer Sowjet-
bürger und arbeitet an der Rezeption in einem Hotel. Eines Tages erhält er von seinem Onkel einen Brief, in dem er Jakob bittet, in die USA zu kommen, um als Nachfolger seine Firma weiterzuführen. Doch der Geheimdiesnst liest die Post mit und weiß Mittel und Wege, um die Ausreise von Jakob zu verhindern.
Besonders viel zum Lachen bekam das Publikum bei der Geschichte über ihren Kollegen Fredi Dura und sein geöffnetes „Delikatessengeschäft“ – und damit ist nicht ein kulinarischer Feinkostladen gemeint. ;-)
  Augenzwinkernd erwähnte die lebenslustige Neun-
zigjährige: „Meine 3-G-Regel: Ich habe gelebt – ge-
lacht – geliebt und heute hab' ich Falten – Madame Plissee, die Vielfältige, wäre jetzt die richtige Rolle.“ Zwischendurch streute Topsy Küppers Weisheiten ihrer Großmutter ein, die ihr schon früh einprägte: „Vorurteil ist ein Loch im Kopf von Blöden!“
Auch die weiteren Geschichten sind mal lustig, mal traurig, stimmen mal nachdenklich, aber immer mit feinem jüdischen Humor und Tiefgang. Nun warten die Bücher auf Leserinnen und Leser – viel Spaß mit „Topsy Küppers – Nix wie Zores! Jüdisches Leben und Lieben“.

Fazit:
Topsy Küpper ist immer ein Erlebnis. Sie strahlt pure Energie und Lebenslust aus. Die vielseitige Künstler-
in, die immer auch gegen Frauenfeindlichkeit, Anti-
semitismus und Faschismus kämpft, hat viel erlebt in ihren 90 Jahren. Ihre eigenen und fremde Ge-
schichten, die man so nicht erfinden kann, rund um Leben und Liebe, jüdischer Humor und Lebensweis-
heiten der 90jährigen Autorin stehen auf 160 Seiten – in einem Buch zum Lächeln und Nachdenken.
Appropos Lächeln: Nach eigener Angabe sind Lachen und Humor essenziell für Topsy Küppers. Am Ende gab Frau Küppers dem anwesenen Publikum einen Tipp mit auf den Weg: „Vor allem in Zeiten von Corona soll man noch viel mehr lachen als sonst.“ Und wie recht sie damit hat!
Applaus für eine großartige Künstlerin und danke für einen wunderbaren Abend.

Titel: „Nix wie Zores!“ Jüdisches Leben und Lieben“ // Autorin: Topsy Küppers // VÖ: 07.02.2021 // Verlag: Edition a // Sprache: Deutsch // gebundene Ausgabe: 160 Seiten // Cover und Satz: Isabella Starowicz // Web-Tipps: www.kueppers.at, www.edition-a.at
Topsy Küppers Topsy Küppers – „Nix wie Zores!“ Jüdisches Leben und Lieben“
Topsy Küppers
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