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EVENT-TIPP: DIE UNSTERBLICHE GELIEBTE - BEETHOVEN IN LOVE - eine tragische Liebeskomödie mit Musik!
Text: Andrea Beckert, Fotos: office@philipphutter.com

Dieses Jahr steht ganz im Zeichen von Ludwig van Beethoven. Denn 2020 jährt sich der Geburtstag des berühmten Wahlwieners zum 250. Mal.
Am 13. Oktober 2020 fand die österreichische Erstaufführung der tragischen Liebeskomödie von Susanna Falk „Die unsterbliche Geliebte – Beethoven in Love“ unter frenetischem Applaus statt. Unter der Regie von Gerald Szyszkowitz begeisterten bei der Premiere Felix Kurmayer, Michaela Ehrenstein, Eva Christina Binder, Wilhelm Prainsack und John Fricke. Veredelt wurde das unterhaltsame Theaterstück voll Emotionalität, Tiefgründigkeit und Leid, einer verbotenen Liebe, mit ein paar Kompositionen von Beethoven.
Wer mehr über Leben, Liebe und Leiden des großen Meisters Ludwig van Beethoven und seiner unsterblichen Geliebte Josephine erfahren möchte, der sollte Tickets für die Freie Bühne Wieden erstehen. Es gibt noch Restkarten für die Vorstellungen bis 31. Oktober 2020. Prädikat: Wertvoll!
Hintergrundinformation:
Ludwig van Beethoven war der Klavierlehrer der begabten Pianistin Gräfin Josephine Brunsvik und verliebten sich ineinander. Josephine heiratete auf Drängen der Mutter Graf Joseph von Deym und bekam mit ihm vier Kinder. 1804 starb der Graf. Danach heiratete Josephine den Baron Christoph von Stackelberg, bekam mit ihm noch 2 Kinder, die Ehe entwickelte sich jedoch äußerst unglücklich.
Die unsterbliche Geliebte ist auch eine Liebesgeschichte gegen die Konvention. In der damaligen Zeit hat eine Frau, wenn sie heiratete, die Klasse ihres Mannes angenommen. Wenn Josephine Stackelberg sich von ihrem Mann getrennt und Beethoven geheiratet hätte, hätte sie die Vormundschaft über ihre adeligen Kinder verloren.
Ludwig schrieb Josephine zahlreiche leidenschaftliche Liebesbriefe, in denen er sie unter anderem als „Engel“, „mein Alles“ und als seine „einzige Geliebte“ be-
zeichnete und ihr „ewige Treue“ schwor. Auch wenn ein endgültiger Nachweis der Hypothese bisher nicht erbracht werden konnte, sprechen doch einige Indizien dafür, dass Beethoven und Josephine sich 1812 in Prag zufällig trafen. Daher hält eine Reihe von Musikwissenschaftlern Josephine auch für die Adres-
satin des berühmten Briefes an die „Unsterbliche Geliebte“ vom 6. / 7. Juli 1812.

Inhalt:
Im Nachlass von Ludwig van Beethoven befand sich der berühmte „Brief an die unsterbliche Geliebte“. Bis heute gibt es mehrere Theorien, wer die Dame war, der Beethoven sein Herz geöffnet hat. Autorin Susanne Falk hat sich für die wahrscheinlichste der überlieferten Theorien entschieden. Basierend auf histo-
rischen Fakten entwickelt sich die tragische Liebeskomödie zwischen Ludwig van Beethoven und Josephine von Stackelberg in drei Akten.

3. Juli 1812, Prag. Ludwig van Beethoven befindet sich mit seinem treuen Diener Karl auf einer Reise von Wien nach Teplitz. Bei einem Zwischenstopp in Prag logiert Beethoven im Gasthof „Zum schwarzen Ross“. Durch Zufall trifft Karl auf der Straße Josephine von Stackelberg in Begleitung ihrer lebensklugen Kammer-
zofe Marie. Josephine, Beethovens einstige große Liebe, ist gerade dabei, sich von ihrem Ehemann Graf Stackelberg zu trennen. Das Wissen um Beethovens Nähe bringt sie völlig durcheinander. Auch Beethoven ist wie ausgewechselt. Er gesteht Karl seine Liebe zu Josephine, die ihn früher bereits zweimal abweisen musste. Josephine schickt Marie mit einem Brief zu Beethoven, Karl überbringt Beethovens Schreiben an Josephine. Heimlich öffnen die Dienstboten die Briefe, um in die Liebeswirren ihrer Herrschaften Einblick zu bekommen.
Als Fidelio verkleidet, trifft sich Josephine inkognito mit Beethoven in dessen Unterkunft. Die eifrigen Dienstboten Karl und Marie tun alles, um ihre Herr-
schaften glücklich zu machen.
Doch der Traum von einer gemeinsamen, glücklichen Zukunft währt nur für ein paar Nächte. Plötzlich erscheint Josephines Gatte Baron Christoph von Stackel-
berg in ihrer Unterkunft in Prag. Er zwingt sie mit kaltblütigen Argumenten, Josephine würde die Vormundschaft für ihre adeligen Kinder verlieren, die Liaison mit Beethoven aufzugeben. Noch einmal kehrt eine von Liebeskummer leidende Josephine zu Ludwig zurück, um sich von ihm zu verabschieden ...

Das zum Schluss beseelte Premierenpublikum dankte den Künstlerinnen und Künstlern mit minutenlangem Applaus, welcher in Standing ovations endete..

Fazit:
Nicht nur Beethoven-Fans haben wohl diesen rund eineinhalbstündigen Premie-
renabend in vollen Zügen genoßen. Basierend auf der Geschichte von Autorin Susanna Falk (Rechte: Thomas Sessler Verlag) gab das Theaterstück einen kurzen, aber sehr intimen Einblicke in das traurige Liebesleben des genialen Musikers und seiner Geliebten. Feiner Humor und einige witzige Situationen lockerten dieses tragische Porträt auf.
Gerald Szyszkowitz hat in dem berührenden Liebesdrama die Regie übernom-
men und erweckt Ludwig van Beethoven und seine unsterbliche Geliebte nun auf der Bühne zum Leben. Durch detailgetreue Kostüme von Babsi Langbein und einem stimmigen Bühnenbild (Auf der linken Seite reduziert sich Beet-
hovens Unterkunft auf ein Bett und ein Klavier, rechts sieht man Josephines Unterkunft) fiel es den Publikum leicht, sich ins 19. Jahrhundert zu versetzen.
Nach fünfwöchigen Proben schafft es die Besetzung spielend und mühelos, ihre jeweiligen Rollen zu verkörpern. In „Die unsterbliche Geliebte – Beethoven in Love“ spielt Felix Kurmayer authentisch den großen Komponisten und Klavier-
virtuosen Ludwig van Beethoven, der als Bürgerlicher und darüber hinaus frei schaffender Musiker Josephine anbetet. Michaela Ehrenstein (Direktorin der Freie Bühne Wieden) mimt die unsterbliche Geliebte von Beethoven, Josephine von Stackelberg, die auch als fescher Fidelio in Männerbekleidung eine gute Figur macht. In weiteren Rollen zeigen sich Wilhelm Prainsack als Beethovens Diener Karl und Eva Christina Binder als Josephines Kammerzofe Marie mit viel Engagement auf der Bühne. John Fricke ist als Baron Christoph von Stackelberg
 
ein gefühlloser Ehemann, der auch vor Erpressung nicht zurückschreckt.
Die brillante Pianistin Keiko Kuwahara veredelt mit ein paar musikalischen Kostproben aus Ludwig van Beethovens Schaffen, unter anderem mit der be-
rühmten „Mondscheinsonate“, die Herz-Schmerz-Handlung.

Hinweis:
Aufgrund der COVID-19 Maßnahmen hat Direktorin Mag. Michaela Ehrenstein und ihr Team ein Konzert mit den notwendigen Maßnahmen (z.B. Abstand, Desinfektion etc.) erarbeitet, denn die Sicherheit des Publikums und der MitarbeiterInnen haben höchste Priorität. Es wäre wünschenswert, wenn auch das Publikum die Sicherheitshinweise berücksichtigt, dazu gehört auch jeden zweiten Sitzplatz frei zu lassen.

13. – 16., 21. – 24. & 28. – 31.10.20, Freie Bühne Wieden
Wiedner Hauptstraße 60 b, 1040 Wien
www.freiebuehnewieden.at
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