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Helmut Stippich, Kristina Sprenger, Sylvia Haider und Julia Cencig
EVENTRÜCKBLICK: DIE LIEDERLICHEN LADYCOPS – feierten eine mörderisch-gute Premiere!
Text und Fotos: Andrea Beckert

Wien, 03.03.2023. Was machten drei erfahrene TV-Kommissarinnen außer Dienst? Sie wechselten die Seiten und servierten einen literarisch-musikalischen Leichenschmaus jenseits von Gesetz und Moral. Donnerstag Abend, dem 2. März, feierten Sylvia Haider (Tatort, Doppelter Einsatz), Kristina Sprenger und Julia Cencig (beide SOKO Kitzbühel) mit dem Programm „Die liederlichen Ladycops“ ihre umjubelte Wien-Premiere im fast ausverkauften Theater Akzent. Mit viel Charme, Wiener Schmäh und schwarzem Humor präsentierten die Schauspielerinnen die perfekte Mischung für einen unterhaltsamen Abend rund um Mord und Totschlag. Auf der Bühne wurde fröhlich gemordet, gelesen, gespielt, gesungen und gelacht. Dabei stieg die Frauentäterquote mit schaurig-schönen Dramoletten, Kurzgeschichten und Gedichten von Loriot, Joachim Ringelnatz, Roald Dahl, Thomas Bernhard, Erich Kästner, Bert Brecht bis H.C. Artmann sowie Liedern von Voodoo Jürgens, Georg Kreisler, Ludwig Hirsch bis Georg Danzer. Musikalische Unterstützung erhielt das infernalische Trio vom famosen Musiker und Sänger Helmut Stippich am Akkordeon und Klavier. Prädikat: ein Mordsvergnügen! Zur Fotogalerie (15 Fotos)
Ein schaurig-schönes Menü bzw. Programm:
Sylvia Haider, Kristina Sprenger, Julia Cencig und Helmut Stippich haben sich ein Mords-Menü vorge-nommen: Zu Beginn bahnten sich die vier Bühnen-profis ihren Weg durchs Publikum Richtung Bühne und sorgten mit den Worten „Heite grob ma Tode aus“ von Voodoo Jürgens für gruselige Atmosphäre. In „Liebe Frau Augustin“ von Susanne Mischke holte sich die dicke Berta Lorbeer Ratschläge von Frau Augustin, wie angelt sich Frau einen netten Mann, der folglich zum Opfer wird. Danach wurde das Pro-blem Schwerkraft in „Dein größter Feind als Frau“ von Hans Repet auf humorvolle Art behandelt. Fast weihnachtliche Stimmung lang bei „Mord im Forst-haus“ von Loriot in der Luft, als die Försterin ihren ermordeten Gatten in Pakete für Bedürftige spende-te. Im herrlich vergnüglichen „Bidla Buh“ von Georg Kreisler liebte Kristina Sprenger alle ihre Männer, zum Beispiel wenn Konstantin statt Aspirin Strychnin nimmt. Worauf man beim Posten von Fotos in sozia-len Netzwerken achten sollte, beispielsweise, dass man nach einem Mord keine Blutspritzer auf der Kleidung sieht, erfuhr das Publikum in „Späte Reue“ von Manfred Koch und Sylvia Haider. Auf die Sicht-weise bei „A unguads Gfüü“ von Ernst Aloysius Klein kam es an, als behauptet wurde, in jedem Mann steckt etwas Gutes, auch wenn es nur ein Messer ist. Vergnügt sang Julia Cencig „Bitte erschieß doch Deine Gattin“ (im Original Gatten) von Georg Kreisler (Musik) und Gerhard Bronner (Text). Danach lasen die Schauspielerinnen die berühmte Geschichte von
Roald Dahl, „Die Lammkeule“, in der Frau Maloney ihren Gatten mit einer tiefgefrorenen Lammkeule umbringt, danach den Braten den Polizisten zum Essen gab und so die „Mordwaffe“ einfach verschwin-den lässt. Im Ludwig Hirsch-Hit „Das Geburtstagsge-schenk“ gab es für Schurli-Bua eine Bombenüber-raschung, der dem Rat „Schick Dich doch selber Deiner Freundin in an Packerl!“ folgte.
Nach der Pause wurde mit dem „Mörderalphabet“ nach der Melodie: das Wiener Alphabet, von A wie abmurksen, aufschlitzen bis Z wie Zange, Zunge und Ziegelstein der zweite Teil temporeich eröffnet. Es folgten „A Doda“ von Thomas Bernhard, die beklem-mende Geschichte „Nachahmungstrieb“ von Erich Kästner, das Chanson „Der Tantenmörder“ von Frank Wedekind und Wolf Biermann und „Jakob Apfelböck oder die Lilie auf dem Felde“ von Bert Brecht. Helmut Stippich brachte „Der guate alte Franz“ von Georg Kreisler zu Gehör, begleitete sich selbst am Klavier und bekam dafür viel Applaus. Weiters standen „A wax Heaz“ von Ernst Aloysius Klein, „Blau-boad I. & II.“ von H.C. Artmann und vieles mehr. Als krönen-den Abschluss des mehrgängigen Menüs servierten die Ladycops „Die Moritat vom Frauenmörder Wurm“ von Georg Danzer und so endete der Abend, wie er begonnen hat – mit einer tollen Gesangsdarbietung.
Nach der kurzweiligen, leider nur zweistündigen Vorstellung (inkl. Pause) gab es vom begeisterten Premierenpublikum frenetischen Applaus und viele Bravo-Rufe. Es war eine teils schauerlich-makabre, aber auch sehr humorvolle Wien-Premiere im Akzent!
  Fazit:
Augenzwinkernd betrachteten die drei ehemaligen Fernsehkommissarinnen Sylvia Haider, Kristina Sprenger und Julia Cencig sowie Helmut Stippich gemeinsam den Tod von der humorvollen Seite. Amoralische, teils makabre Geschichten und Lieder wurden neu interpretiert und manchmal umgedreht, sodass sich die Frauentäterquote auf der Bühne er-höhte. Mit gekonnt gesetzten Nuancen in Mimik und Gestik differenzierten die Schauspielerinnen harmlos wirkende Frauen, die vor roher Gewalt nicht zurück-schrecken. Souverän meisterten alle ihre Gesangs-einlagen und bekamen zu recht viel Applaus.
Vielleicht ist so manchen anwesenden Herrn das Lachen im Hals stecken geblieben, die Damen im Publikum hatten jedenfalls einen Mordsspaß! ;-)

UNISEX-Bewertung:
4 von 5 scharfe Messer bzw. 4 von 5 Punkte

Charity-Tipp:
Julia Cencig, Sylvia Haider und Kristina Sprenger engagieren sich zugunsten des Projekts „Chancen nutzen“ in Afghanistan. Mit Ihren Spenden wird die wertvolle Arbeit der lokalen Organisation Union of Assistance for Schools in Afghanistan (VUSAF) er-möglicht und so die wenigen Bildungs- und Ausbil-dungsangebote für Frauen im ländlichen Afghanis-tan gesichert. Weitere Informationen und Möglich-keit für dieses Projekt zu spenden, finden Sie unter www.entwicklungshilfeklub.at
Kristina Sprenger Sylvia Haider Julia Cencig
Kristina Sprenger, Julia Cencig und Sylvia Haider
Julia Cencig Kristina Sprenger Sylvia Haider
Helmut Stippich, Julia Cencig, Kristina Sprenger und Sylvia Haider
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