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Ennio Morricone – The Official Concert Celebration
RÜCKBLICK: ENNIO MORRICONE – THE OFFICIAL CONCERT CELEBRATION – eine musikalische Hommage!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Zdenko Hanout / Hanout Photography

Wien, 21.12.2022. Im Jahr 2022 ging „Ennio Morricone – The Official Concert Celebration“ erstmals auf große Europa-Tournee und gastierte am 20. Dezember in der Wiener Stadthalle.
„Ennio Morricone – The Official Concert Celebration“ wurde noch vom Maestro Ennio Morricone selbst kuratiert, bevor er im Jahr 2020 im Alter von 91 Jahren verstarb. Sein Sohn Andrea Morricone trat nun in dessen Fußstapfen und dirigierte das Czech National Symphony Orchestra und den Chor persön-lich. Einen Auszug aus Ennio Morricones meisterlicher Filmografie genossen die Fans, zu hören gab es unter anderem die Musik von Filmen wie „The Untouchables“, „Once Upon a Time in America“, „The Good, The Bad and The Ugly“, „The hateful Eight“, „Cinema Paradiso“, „The Mission“, und viele mehr. Dieses Konzerterlebnis enthielt auch bildgewaltige Szenen aus seinen größten Filmklassikern, nie zuvor gesehenem Filmmaterial der Legende bei der Arbeit, private Fotos und in zahlreichen Interviews kamen einige seiner illustren Weggefährten, wie Quentin Tarantino, und der Maestro selbst zu Wort. Das anwesende Publikum war nach der Show von der hohen Qualität restlos begeistert! Prädikat: superb!
Über Ennio Morricone:
Der Komponist, Dirigent und Oscarpreisträger Ennio Morricone zählt ohne Zweifel zu den wichtigsten italienischen Künstlern der letzten 60 Jahre und ist wahrscheinlich einer der berühmtesten Komponisten von Filmmusik des 20. Jahrhunderts. Ennio Morrico-ne komponierte über 500 Filmmusiken für Kino und Fernsehen sowie über 100 Musikwerke. Neben Film- und Bühnenmusik schrieb er auch Kammermusik für Solisten und Ensembles sowie Kantaten und Messen. Er arbeitete mit namhaften italienischen und interna-tionalen Regisseuren zusammen. Sein ehemaliger Schulkollege Sergio Leone beauftragte Ennio nach „Für eine Handvoll Dollar“ (1964) alle seine weiteren Filme zu vertonen. Morricone erhielt 2007 den Oscar für sein Lebenswerk sowie 2016 einen Weiteren für die Musik zum Film „The Hateful Eight“.
„...Musik ist nicht greifbar, sie hat keine Form, sie ist wie ein Traum: sie existiert nur, wenn sie gespielt wird und im Kopf des Zuhörers Gestalt annimmt.“ - Ennio Morricone
Unmittelbar nach seinem Rückzug von der Bühne im Jahr 2019 begann Ennio Morricone mit der Arbeit an einer neuen Konzertproduktion, die als sein Nach-lass begriffen werden sollte. Bis Mitte 2020 hatte der Maestro den Entwurf für diese Produktion fertigge-stellt. Kurz danach verstarb am 6. Juli 2020 die Film-komponisten-Legende im Alter von 91 Jahren in seiner Heimatstadt Rom.

Über Andrea Morricone:
Sein Sohn Andrea Morricone ist ebenfalls Komponist und arbeitet als Dirigent. Im Rahmen dieser Tournee ehrte Maestro Andrea Morricone seinen berühmten Vater und dirigierte das große Czech National Sym-phony Orchestra persönlich.
Über die Show sagte Andrea Morricone: „Dies ist eine bittersüße Erfahrung für mich. Ich vermisse meinen Vater natürlich sehr, aber ihn zu ehren, indem ich ein komplettes Symphonieorchester und einen Chor dirigiere, die seine phänomenale Musik spielen, ist großartig und zutiefst emotional und ich freue mich riesig darauf, ihn mit seinen Fans in Wien zu feiern.“

Über das Konzerterlebnis:
Ennio Morricone schrieb mehrmals Musik- und Film-geschichte. Sein Sohn Andrea Morricone führte nun sein Lebenswerk fort und tat das Beste, was ein Diri-gent tun kann, mit einem sensationellen Orchester und einem fulminanten Chor plus Solistin unter-schiedliche Stimmungen kongenial in Musik umzu-setzen – von dramatisch bis düster, von heiter bis melancholisch, von minimalistisch bis opulent, von
sinnlich bis geheimnisvoll. Ein facettenreicher Aus-zug aus Morricones breitem Spektrum – von Italo-Western, Thriller, Kriegsdrama bis zur Komödie – lies bei den Fans jedenfalls keine Wünsche offen.
Gleich zu Beginn des Konzertabends zogen Melodien und Filmausschnitte von „The Untouchables“ (1987) das Publikum in den Bann. Auf dem Programm stand natürlich auch der Soundtrack zu Sergio Leones Wes-tern-Klassiker „Once Upon a Time in America“ (1968, Originaltitel: „C’era una volta il West“; deutscher Ti-tel: „Spiel mir das Lied vom Tod“). Den wohl größten Gänsehautmoment erzeugte „Jill’s Theme“ mit den unverwechselbaren Klängen des Mannes mit der Mundharmonika. Auf „The Legend of 1900“ (1998) folgten Melodien aus „The Sicilian Clan“ (1969) und „Metti, una sera a cena“ (1969). In „The Good, The Bad and The Ugly“ (1966) erklang der bombastische Chor. Besonders überzeugend waren die wortlosen Vocals der jungen Sopranistin Vittoriana De Amicis.
Nach der Pause sorgte die von Andrea Morricone für Klavier (Leandro Piccioni) und Chello (Hauser) ge-schriebene Komposition „Theme for Ennio“ für Furo-re bei den Fans. Beim Soundtrack zu Giuseppe Tor-natores Film „Cinema Paradiso“ (1988), welchen Vater und Sohn zusammen komponierten und für den sie einen BAFTA Award erhielten, verführten die anfangs leise Töne zum Augenschließen und Ge-nießen. Mit „The Magic of Malèna“ (200), „The Work-ing Class Goes to Heaven“ (1971) und „Queimada / Burn!“ (1969) begeisterten weitere Morricone-Werke im orchestralen Gewand. Für Quentin Tarantinos Film „The Hateful Eight“ (2015) erhielt Ennio Morri-cone 2016 einen Oscar in der Kategorie „Beste Film-musik“. Auszüge aus dieser Symphonie ergaben ein überwältigendes Hörerlebnis. Bei den stellenweise düsteren, sehr atmosphärischen Partituren zum mehrfach preisgekrönten und auf wahren Begeben-heiten beruhenden Film „The Mission“ (1986), über das angespannte Aufeinandertreffen von Missiona-ren und südamerikanischen Ureinwohner im 18. Jahrhundert, von Roland Joffe kam die unglaubliche Virtuosität des Orchesters voll zur Geltung.
Das Publikum war hell begeistert und dankte mit minutenlangem, frenetischem Applaus und Standing Ovations. Selbstverständlich blieb auch die Zugabe nicht aus, bevor der unvergessliche Abend schließ-lich endete. Einige Fans nutzten noch die Gelegen-heit, sich persönlich bei Andrea Morricone für dieses spezielle Konzerterlebnis zu bedanken. Ein glückli-ches Publikum verließ die Wiener Stadthalle mit der einen oder anderen Morricone-Melodie im Kopf und vielleicht auch mit dem Vorsatz, wieder einmal ins Kino zu gehen.
Fazit:
„Ennio Morricone – The Official Concert Celebration“ war nicht nur eine musikalische Hommage, sondern auch eine Würdigung des Maestros. Wer Filmmusik mag, wurde hier bestens bedient. Neben perfekt in-terpretierten Meisterwerken der Filmgeschichte bot die Konzertproduktion sogar für eingefleischte Mor-ricone-Fans viel Neues. Dieses Konzerterlebnis ent-hielt einige bildgewaltige Szenen aus seinen größten Filmklassikern, nie zuvor gesehenem Filmmaterial der Legende bei der Arbeit und private Fotos. Zwi-schendurch kamen in Interviews einige seiner illus-tren Weggefährten, wie Quentin Tarantino, zu Wort und würdigten einen der besten Filmkomponisten der Welt in ihren persönlichen Erinnerungen. Beson-ders emotional wurde es, als der Maestro in früheren Aufnahmen sehr anschaulich über sein Leben und vor allem über seine Musik erzählte. Mehrmals traf der pompös-elegante Orchesterklang auf intensive Stimmen des Chors mit über 50 Sänger/innen. Als Solistin glänzte die junge Sopranistin Vittoriana De Amicis mit ihrem kristallklaren Gesang. Perfekt ab-gerundet wurde die Inszenierung von einem spezi-ellen Lichtdesign.

UNISEX-Bewertung:
5 von 5 Punkte

Kino-Tipp: Ennio Morricone – Der Maestro
Für alle, die nicht beim Konzer dabei sein konnten oder mehr über den italienischen Filmkomponisten erfahren möchten, denen sei ein Kino-Besuch emp-fohlen. Alle Seiten des großen Morricone kann man seit dem 22. Dezember 2022 auch im Kino erleben. Die Dokumentation „Ennio Morricone – Der Maestro“ von Oscar-Preisträger Giuseppe Tornatore, der schon mehrfach mit seinem Freund und Wegbegleiter Mor-ricone zusammengearbeitet hatte, unter anderem dem gemeinsamen Welterfolg „Cinema Paradiso“. „Ennio Morricone – Der Maestro“ lässt den Kompo-nisten, der kurz nach Fertigstellung verstarb, in be-rührenden Interviews auf sein unvergleichliches Lebenswerk zurückblicken. Der aufwendige Doku-mentarfilm ist eine gelungene Mischung aus Kon-zertaufnahmen, Filmausschnitten und Stimmen prominenter Wegbegleiter.
Verleih: Plaion Pictures GmbH, Genre: Dokumentar-film, Ort / Jahr: Italien / 2021, Länge: 156 Minuten

Web-Tipps
www.enniomorricone.org
www.morriconeofficialconcert.com
www.andreamorricone.org
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