Flo und Wisch – das sind der Wiener Florian Roehlich und der Steirer David Krammer – gastierten auf der Pawlatschen im Wiener Metropol. Ihr aktuelles Bühnenprogramm hat Fallen, Verlockungen und Verführungen des Lebens zum Inhalt. Bereits bei ihrer kurzen Vorstellung erzählten die beiden Kabarettisten leidenschaftlich über ihre persönlichen Erfahrungen. Die beiden – nach eigenen Angaben – unglaublich attraktiven und talentierten Musterknaben, Highclass-Verführer und ganz nebenbei der Traum jeder Schwiegermutter entlarvten viel-
fältige Tücken des Alltags. Das klang doch fast zu schön, um wahr zu sein… Aber Flo und Wisch schwörten: „Das ist keine Falle!“
Über umweltschonendes Reisen machte sich das Musikkabarettduo Gedanken. Humor und Ironie steckten gleichermaßen im neu getexteten Kinderlied „Hänsel und Gretel“, welches auf die Klimaaktivistin Greta Thunberg, die ihr Segelboot auf dem Anhänger des SUVs transportierte, zugeschnitten war. Und wer schon mal eine Reise mit den ÖBB machte, der konnte einen lustigen Song darüber singen: „I Am Sitting In The Train“.
Kurzweiliges wusste David Krammer auch über ihre gemeinsamen Geschäfts- reisen zu berichten. Ihre Doppelconférence über Toiletten in Hotelzimmern wurde zur Lachnummer. Als Florian Roehlich dann auch noch den Roland Kaiser-Hit „Ich glaub' es geht schon wieder los. Das darf doch wohl nicht wahr sein... “ anstimmte, blieb kein Auge trocken.
Emotional steigerten sich Flo und Wisch in Themen wie Internet und WLAN, welches wenig Geld, dafür viel Nerven kostet. Weiters erführ man, dass David Krammer mit seinem Segway leidenschaftlich gern durch seine Heimat die Steiermark düst und statt im Internet er lieber in Reisebüro bucht. Flo hingegen outete sich als fortschrittlicher und zufriedener Internetnutzer, seine Argumen- te brachte er in „I Am Looking For Freedom“ musikalisch zum Ausdruck. Auch wenn booking im Internet so mache Tücken hat, galt „I werd ausgeliefert jede Nocht“ allerdings nur für die Pizza.
Musikalisch und amüsant zugleich war ihr Seitenhieb auf die
heimische Politik in „Zwei kleine Ibizaner“. Übrigens, statistisch
gesehen wird jeder von uns bis zu 200-mal am Tag getäuscht. Da
wunderte es auch nicht, dass Kabarettisten hierzulande einen höheren Vertrauensindex haben als Politiker – da konnte man Flo und Wisch nur zustimmen.
Ein Thema mit besonders großem Verlockungspotenzial durfte natürlich nicht fehlen: Alkohol! Auf äußerst humorvolle Weise wurden nationale und interna-
tionale Weinsorten erörtert, wie zum Beispiel der Lieblingswein der Wiener der Grüner Veltliner, Sauvignon blanc oder der griechische Retsina
(sehr lustig in einen Jazz Gitti-Hit verpackt). Vom chinesischen Pfaumenwein führte ein kurzer Weg über ihrer Lieblingsspeise, den chinesischen Teigtascherln, ins Fitness Studio. Und was hätten die Beatles dazu gesagt? „Let it be!“ |
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Auf der Bühne widmeten sich Flo und Wisch charmant und eingehend den Fallen in Beziehungen. Vor allem Flo, der verlobt ist, fand seine Zukunft mit eigenen Kindern
so gar nicht „rosig“. Da bekam Marianne Mendt‘s „A Glock'n, die 24 Stunden schreit“ (statt „läut“) gleich eine ganz andere Bedeutung.
Bei ihren englisch-steirischen Wortspielen liefen die beiden begabten Kabarettis- ten zur Höchstform auf, denn Steirisch und Englisch sind sich bei genauerem Hinhören doch sehr ähnliche
Sprachen. So wie Amerikaner zur Liebe sagen, sagen steirische Diebe auf der Flucht vor der Polizei: „Love!“ Wenn ein Steirer die Hand auf eine Herdplatte legt, denkt der Amerikaner an ein Pferd: „Horse!“ – Um nur zwei Beispiele zu nennen.
Flo und Wisch gaben alles auf der Pawlatschen-Bühne, das Publikum lachte herzhaft, am Ende gab es viel Applaus für beide Kabarettisten.
Fazit:
Flo und Wisch zeigten sich bestens gelaunt auf der Kabarettbühne, sie über- zeugten mit originellen Wortspielen mit aktuellen Bezügen und nahmen sich während des Abends mehrmals gegenseitig auf die Schaufel.
Florian Roehlich blieb die meiste Zeit beim E-Piano sitzen und sorgte mit seinem profunden Können für optimale Begleitung. Auch mit Stimme, Mimik und Gestik überzeugte der Wiener, Highlight war seine Falco-Parodie. Zwischendurch stellte Flo auch sein Talent als Werbetexter unter Beweis und schüttelte so machen zweideutigen Werbesolgan aus dem Ärmel. Der Steirer David Krammer wirbelte über die Bühne und hatte dabei immer einen leicht spitzbübigen Ausdruck in den Augen.
Bekannte Melodien vereinten sich mit neuen, witzigen Liedtexten zu musika- lischen Highlights. Ihr facettenreiches Repertoire reichte vom Wienerlied, Austropop über Musical, Italo Evergreens bis hin zu Schlager. Aufgelockert wurden die Musiknummern mit lustigen, kreativen Tanzeinlagen.
Die charismatischen Kleinkunstkünstler kamen beim Publikum gut an, der Beweis dafür waren spontane Lacher und begeisterter Applaus.
Aktuelle Termine und allen Informationen finden Sie unter www.floundwisch.at
Tipp: Bis Ende August sind auf den Metropol Pawlatschen Gaudi Quattro, Lydia Prenner-Kaspar, die Kernölamazonen, Herbert Steinböck, Thomas Strobl, Joesi Prokopetz, Caroline Athanasiadis und viele mehr zu sehen.
Wiener Metropol, Pawlatschen
Hernalser Hauptstraße 55, 1170 Wien,
www.wiener-metropol.at |