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EVENTRÜCKBLICK: DAVID GARRETT – immer wieder ein Hochgenuss!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Philipp Müller (2), Christopher Dunlop (1), Cover: Decca / Universal Music

Sein Name steht für hohe Qualität, er liebt die Abwechslung ebenso wie die Herausforderung und ist die Vielseitigkeit in Person: David Garrett.

Zusammen mit seiner legendären Band und großem Orchester, „die Neue Philharmonie Frankfurt“, rockte der gefeierter Virtuose mit viel Leiden-
schaft und Energie die ausverkaufte Wiener Stadthalle. Aus seinen musikalischen Vorlieben präsentierte der Stradivari-Meister eine abwechs-
lungsreiche Auswahl an Songs und Hymnen, die ihm besonders am Herzen lagen. In seinem neuen Cross-Over-Programm zur Rock Anthems-Tour verschmolz Klassik mit Rock, Metal und Jazz zu einem einzigartigen musikalischen Gesamtkunstwerk. Mit harmonischen Melodien, Tempi, Akkor-
de und neuen Arrangements brachte der kreative Instrumentalist die unterschiedlichsten Gefühlslagen zum Ausdruck.
An diesem Abend sprang der Funke im wahrsten Sinn des Wortes in alle Richtungen – sowohl jener der Begeisterung als auch die Feuerbälle wäh-
rend der spektakulären und bis ins kleinste Detail durchdachten Bühnenshow. Für Gänsehaut sorgte David Garrett als er über das Publikum hin-
wegschwebte und bei seinen Ausfügen ins Publikum schmolzen die Frauenherzen reihenweise dahin. Zugeben, den Star auf der Violine spielen zu sehen und zu hören ist ein Augen- und Ohrenschmaus gleichermaßen. Anekdoten zum Tränen lachen aus seinem Leben, legere Kleidung und coole Boots zeigten ein bisschen den privaten Menschen hinter dem Ausnahmekünstler.
Stargeiger und Fans verbrachten gemeinsam einen fulminanten Abend, der alle in die Musik völlig eintauchen und alles andere vergessen lies.

Am 10. April begann um 19:40 Uhr David Garretts Rock Anthems-Tour in der ausverkauften Wiener Stadthalle. Das Warten hatte ein Ende als während tosendem Applaus endlich die Musik einsetzte, der meterhohe rote Vorhang zu Boden fiel und die Bühne freigab. Den Konzertabend eröffnete der Stargeiger auf einer hohen, fahrbaren Säule und entführte mit der Rockhymne „Welcome to the Jungle“ von Guns’N’Roses seine Zuhörer gleich zu Beginn in seinen Kos-
mos. Nach einer kurzen Begrüßung ging es mit seiner energiegeladenen Ver-
sion von Karl Jenkins „Palladio“ weiter. Der charismatische Musiker hat in den letzten Jahren einige Musikrichtungen etwas vernachlässigt, dazu zählt auch Rhythmen’n’Blues. Für sein neues geplantes Album war und ist er auf der Suche nach den richtigen Songs und hat den perfekten Sound und Groove ge-
sucht und auch gefunden. Den Beweis trat er mit „Cry Me A River“ an. In der umfangreichen Setliste befanden sich auch ein paar alte bekannte Stücke, wie beispielsweise „Live And Let Die“ und „Yesterday“ (inkl. Fotos aus seiner Kind-
heit). Fürs italienische Original „Funiculi Funicla“ gab es genauso viel Applaus wie für Billy Joels Ballade „Leningrad“. Seine musikalischen Vorlieben unter-
strich er mit dem Star Trek-Film-Soundtrack und dem Michael Jackson-Hit „Hu-
man Nature“, welchen er im Pizzicati-Stil mit seinen Fingern zupfte. Seine Liebe gehört auch der Klassik und so entführte er sein Publikum mit „Scherzo“ (Beet-
hovens 9. Sinfonie) in die Oper. Mit dem nächsten Stück bewies der Ausnahme-
künstler eindrucksvoll wie eng populäre und klassische Musik verbunden sind. Das Originalstück Sonatine Nr. 5 von Muzio Clementi (ein Zeitgenossen von Mozarts) wurde als Popsong neu arrangiert und von vielen Künstlern gecovert, inkl. von Phil Collins, und ist heute besser bekannt unter dem Titel „Groovy Kind Of Love“. Sein rockender Lieblingssong von Led Zeppelin „Kashmir“ durfte natürlich nicht fehlen. Über seine Mutter hat der Virtuose schottische Vorfah-
ren. Mit dem Volkslied „1000 Pipers“ schickte der deutsch-amerikanische Violi-
nist nach 60 Minuten sein überglückliches Publikum in die Pause.

Um 21:00 Uhr ging es mit tosendem Applaus und seiner Version von der Tech-
no-Hymne „Sandstorm“ weiter. David Garrett nutzte die Gelegenheit um seine fabelhafte Band näher vorzustellen: John Haywood (Keyboard / Piano), Jeff Lipstein (Schlagzeug), Jeff Allen (Bass), Marcus Wolf (Gitarre) und Franck van der

 

Heiljden (Dirigent & Arrangeur, Musical Director & Gitarre) und das Orchester Neue Philharmonie Frankfurt würdigte David Garrett die großartige Arbeit mit einem herzlichen „Dankeschön.“ Den folgenden Titel von Bon Jovi „Thank you“ widmete der charismatische Künstler der gesamten Crew hinter der Bühne und den vielen tollen Menschen, die ihm seit Jahren unterstützen, Management, Familie und natürlich seinem Publikum.
Für eine weitere Premiere an diesem Abend sorge der Star mit der Geige als er mit einem Pedal board live auf der Bühne seinen eigenen Sound von „Viva La Vida“ aufnahm, sofort wieder abspielte während er weitere Noten darüber spiel-
te. Für die geglückte Premiere erntete der Künstler tosenden Applaus.
Nach dem rasanten Säbeltanz schlüpfte Herr Garrett in die Rolle von James Bond und brillierte im dazugehörigen Video auf der riesigen Videowand im Hintergrund. Mit einer Corelli-Variation kam David Garrett beim begeisterten Publikum mindestens genauso gut an. Timing ist nicht nur im Leben wichtig, sondern auch in der Musik, wie zum Beispiel bei der Jazzversion von „Despera-
do“. Ein Highlight war auch der Soundtrack von Quentin Tarantino's Film Pulp Fiction. Der Frauenschwarm liebt es vor großem Publikum zu spielen, aber (!) nur für eine Person zu spielen ist auch für ihn etwas ganz Besonders, so wie zur Studiumszeit um neue Kompositionen und Arrangements auszuprobieren. Daher holte er eine Dame aus dem Publikum auf sein Bühnensofa und spielte den Oasis-Song „Stop Crying Your Heart Out“ für sie.
Es hat bereits Tradition, dass seine Band auch eine eigene Nummer zum Besten gibt. Schon wie beim letzten Wienbesuch rockte die gesamte Halle zu den Klängen von „Highway to Hell“. Einfach grandios!!
Der sympathische Virtuose ist definitiv kein abgehobener Typ, auch wenn er samt Geige während der Niavana-Nummer „Smells Like Teen Spirit“ im wahrs-
ten Sinn der Wortes den Boden unter den Füßen verlor und über die Köpfe des staunenden Publikums flog. Einen der berührendesten Momente schenkte David Garrett seinem Publikum mit dem wunderschönen Song „Music“, welcher mit Standing Ovation und minutenlangem frenetischen Applaus belohnt wurde. Mit den Klassikern „We Will Rock You“ und „Let It Be“ neigte sich dieser unver-
gessliche Abend mit minutenlangem tosenden Applaus leider wieder einmal viel zu früh (um etwa 22:20 Uhr) dem Ende zu.

David Garrett DAVID GARRETT – Legacy David Garrett
Legendär sind auch die amüsanten Anekdoten aus seinem Leben zwischen den Songs:

So erzählte der Stargeiger augenzwinkernd von einer Sightseeing-Tour in Thailand, wo man in den Straßen von Bangkok neben Uhren, Designerklamot-
ten und Computerspiele auch DVDs – natürlich alles im Original ;-) – sehr preiswert bekommen würde. Zu seiner großen Freude – im Gegensatz zu seiner Plat-
tenfirma – hat es auch seine Live-DVD als Fälschung auf dem Schwarzmarkt von Bangkok geschafft. Frei nach dem Motto: „If you make it there, you can make it anywhere.“ ;-)

Auch ein Mittel gegen das Älterwerden hat der Gei-
genvirtuose letzten Jahr entdeckt: David Garrett hat am 4. September Geburtstag. Da er am 3. September von New York nach Sydney flog, landete er durch die Zeitverschiebung erst am 5. September in Aus-
tralien. Daher hatte er keinen regulären Geburtstag und wurde somit offiziell auch nicht älter. ;-)
Eigentlich kann David Garrett dem Älterwerden so-
gar etwas abgewinnen, schließlich ist es gut wenn wir jeden Tag etwas Neues dazulernen, und erst die Vergänglichkeit gibt allem eine Bedeutung.

Während seiner letzten USA-Tour wollte David an einem freien Tag seinem Tourmanager Jörg „seine“ Stadt, New York, zeigen. Weil beide schnelle Autos lieben hatte er spontan ein Sportauto gemietet. Die Beiden legten einen Stopp bei David Garretts Lieb-
lingsitaliener in Soho ein. Sie fanden tatsächlich gleich um die Ecke einen – fast unbezahlbaren – Parkplatz. Das erste Beweisfoto (mit Auto) unter-
schied sich allerdings vom Zweiten – gleiche Stelle eine Stunde später (ohne Auto). Mit anderen Worten: Einer dieser „unbezahlbaren“ Parkplätze in Manhat-
tan kostet 249 Doller inkl. Abholung vom New York City Police Department. ;-)

Auf der Tour hat es der sympathische Vielarbeiter nicht so mit der Ordnung. Nach eigenen Angaben herrscht in seinem Hotelzimmer absolutes Chaos. Doch auch das hat etwas Gutes, denn eines Tages konnte er seine Mutter vom Aufräumen abhalten mit dem Argument: „Falls jemals jemand in meinem Hotel-
zimmer etwas klauen möchte, geht er sofort wieder weg, weil er glaubt, da war schon jemand.“ ;-)
  Mit acht Jahren entdeckte der junge David seine Liebe zum Dirigieren, doch diese Karriere endete Abrupt nachdem er Beethovens Scherzo mit ge-
schlossenen Augen und offenem Füllfederhalter dirigierte, in kürzester Zeit das Wohnzimmer mit Punkten umdekorierte, Tintenblau war dabei die dominierende Farbe. ;-)

David Garrett hat in seiner Wohnung in Berlin eine dieser modernen Hightech-Waschmaschinen und seine liebe Not mit den gefühlten 50 Knöpfen. „Wozu? Keine Ahnung.“ Vom Ehrgeiz getrieben schaffte er es erst nach 10 Minuten dieses „blöde Ding“ zu starten, dafür erfreute er sich danach am tollen Gefühl: „Mann gegen Maschine.“ ;-)

Der Ausnahmekünstler erzählte auch über die neue Machosportart Federballspielen. Er und sein Tour-
manager Jörg machen jeden Tag Sport und, typisch Jungs eben, wird aus allem ein Wettbewerb. Zu Davids großer Freude gewinnt er immer und da-
mit Jörg keine Ausrede mehr hat schenkte David seinem Freund einen Karbonfederballschläger, die Stradivari unter den Federballschlägern, am Ergeb-
nis änderte sich trotzdem nichts. ;-)

Eines Tages erhielt der coole Geiger einen Anruf in Tokio von seinem erbosten Hausmeister in New York, der drohte die Polizei zu rufen wenn ich nicht endlich die Musik leiser mache, denn die seit Tagen dauernde Party wäre eine Zumutung für die Nach-
barn. Wie sich herausstallte hatte Herr Garrett vor der Abreise vergessen die Weckfunktion seiner Stereoanlage anzuschalten, daher lief ein Metallica-Live-Album in voller Lautstärke das ganze Wochen-
ende in Endlosschleife. ;-)

Klein David genoss Privatunterricht, hatte die ganze Aufmerksamkeit des Lehrers, er konnte keine Haus-
aufgaben abschreiben, hatte keine Freunde und auch keine Chance bei Klassenarbeiten zu schum-
meln. Er wäre viel lieber ganz normal zur Schule ge-
gangen und wahrscheinlich hatte sich der Noten-
durchschnitt in Mathematik deutlich verbessert. Die Fähigkeiten seines Helden James Bond wären da-
mals sicherlich hilfreich gewäsen. Zugegeben, in der Rolle von James Bond bringt der fesche Frauen-
schwarm so manches Herz zum Höherschlagen. ;-)
  Samstagnachmittag in Köln langweilte sich David im Hotelzimmer zu Tode, daher schlug er seinem Tour-
manager Jörg einen entspannten Männerabend vor. Jork: „Ich muss heute Abend zu einer Veranstal-
tung.“ David versuchte zu motivieren: „Sag ab, so wichtig kann das doch nicht sein.“ Vielleicht doch, denn ein Auftritt in Kölln stand auf David Garretts Tourplan. Manchmal ist der Schnellgeiger echt froh, dass er Freunde hat, die seinen Terminkalender besser kennen als er selbst. ;-)

Während des Wienkonzertes wollte der 31-Jährige ein für allemal alle Gerüchte über David Garretts Privatleben aus der Welt schaffen: David Garrett war zweimal verheiratet, hat 5 Kinder. Den echten David Garrett hatte der Geiger auf einen Flug von Stock-
holm nach Paris kennen gelernt. Über das Privat-
leben des gebürtigen Aachener darf auch weiterhin spekuliert werden. ;-)

Einmal pro Woche müssen Geigesaiten mit hochpro-
zentigem Alkohol eingerieben werden, daher bestel-
lt er regelmäßig 70 % Alkohol aufs Hotelzimmer und dabei kommt der Stargeiger immer wieder in Erklä-
rungsnöte. Einmal wurde ihm 80 % Rum als Alternati-
ve angeboten. David Garrett fügte grinsend hinzu: „Das war Rock’n’Roll für die Saiten.“

Eigentlich hat ein wunderschönes Leben, auch wenn es in seinem Leben schwierige Momente gibt: keine freien Wochenende, Feiertage wie Ostern, Weihnachten Fehlanzeige, Familienfeste verpasst er regelmäßig, krank werden geht auch nicht, denn in der Regel gilt: „Stirbst Du gerade nicht, gehst Du auf die Bühne.“ Nach einiger Zeit hatte er fast keine Freunde mehr, die meisten Menschen die er kennt arbeiten für ihn. David Garrett: „Du zahlst deren Zeit und deren Verständnis. Ich möchte mal wissen, ob die alle da sein werden, wenn es mal nicht mehr so gut für mich läuft.“ Doch all das ist unwichtig für den Moment wenn er auf der Bühne steht und die Musik mit seinem Publikum teilt, denn das ist das Schönste für ihn in seinem Leben. – Das freute und ehrte na-
türlich alle anwesenden Fans. Wir freuen uns schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen, auf weitere Highlights mit dem Geigen-Visionär und allerlei amü-
santen Anekdoten aus seinem Leben. Vielen Dank!
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