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RÜCKBLICK: GUSTAV KLIMT – das Musical – das Portrait dieser sen-
siblen Künstlerseele hinterlässt einen tollen, beleibenden Eindruck
Text: Andrea Beckert, Fotos: NewplayEntertainment

Zum 150. Geburtstag des weltberühmten öster-
reichischen Jugendstil-Malers Gustav Klimt gas-
tiert das gleichnamige Musical in Klimts ehe-
maliger „künstlerischer Heimat“, dem Wiener Künstlerhaus.


Gustav Klimts außergewöhnliche Persönlichkeit fas-
zinieren noch heute und liefern den idealen Stoff für dieses vielschichtige Musical. Die Bilder des um-
triebigen, österreichischen Malers sind weltberühmt. „Gustav Klimt – das Musical“ versucht auch die weni-
ger bekannte Seite des Privatmenschen Gustav Klimt mit all seinen kleinen und großen zwischenmensch-
lichen Gefühlen sowie seine Höhen und Tiefen in einer sensiblen „so hätte es sein können“-Inszenie-
rung zu zeigen. Basierend auf historischen Fakten widmet sich das fassettenreiche Stück seine größ-
ten Triumphe, den zahlreichen Schicksalsschlägen, seinem Kampf um seine persönliche und künstle-
rische Freiheit bis zu den zahlreichen Affären mit seinen Modellen und der platonischen, bis zu sei-
nem Tod andauernde Lebens-Liebes-Beziehung mit der eleganten und selbstbewussten Geschäftsfrau und Muse Emilie Flöge.

Noch bis 7.Oktober 2012 kann man a uf dem Spuren Klimts im Wiener Künstlerhaus wandeln und sich in die Epoche des Wiener Jungendstils zurück verset-
zen lassen. „Gustav Klimt – das Musical“ ist eine wunderbare Alternative bzw. Ergänzung zu Ausstel-
lungen im Klimtjahr. Übrigens, jeden Mittwoch wird das Musical in englischer Sprache aufgeführt.
André Bauer und Sabine Neibersch  
Lucius Wolter
Linda Geider André Bauer

Sabine Neibersch und André Bauer

Inhalt: Die unterhaltsame Gesichte mit historischen Fakten beginnt im Jahre 1881 als Gustav Klimt, sein Bruder Ernst und Kommilitonen und Freund Franz Matsch die „Künstler Compagnie“ gründen. Schon bald versucht Genius (die Verkörperung Gustavs kre-
ative Kraft) ihn von der klassischen Kunst abzubrin-
gen. Mit den ersten Aufträgen beginnen auch Klimts leidenschaftliche Affären mit seinen Modellen. Frei-
geist Klimt ist von seiner unabhängigen und unkon-
ventionellen Schwägerin Emilie Flöge fasziniert. Doch beide wissen, dass der „Gust“ seine künstle-
rische Ader nur dann ausleben kann, wenn es bei einer innigen Freundschaft bleibt. Im Lied „Wie kann Gift denn so süß sein“ bringt Emilie ihre Beziehung mit Klimt auf den Punkt und beschert dem Publikum Gänsehautfeeling. Klimts Affären bleiben nicht lange ohne Folgen. Klimts Modell Mizzi bekommt ihr erstes Kind von ihm, er will sie unterstützen steht jedoch nicht öffentlich zu ihr.
Bei der Eröffnung des Modesalons der Schwestern Flöge kommen sich Gustav und Emilie sehr nahe, und beide gestehen ihre Liebe zueinander im inni-
gen Lied „Nur dich liebe ich wirklich“. Die beiden Schwestern strotzen vor Selbstbewusstsein und singen überzeugend „Wir können es besser“. Nachdem sein beliebter Bruders überraschenden an den Folgen einer Lungenentzündung stirbt und es zum Streit mit seinem Kollegen Matsch kommt löst Gustav Klimt die „Künstler Compagnie“ auf um sich einen neuen, fast expressionistischen, flächig-orna-
mentalen Stil zu entwickeln und entfernt sich immer mehr von der traditionellen Malweise der Akademien. Gemeinsam mit Kolo Moser (Harald Tauber) gründen sie die „Vereinigung bildender Künstler“ und errich-
ten eine neue Ausstellungshalle, die „Secession“. Die neuen Werke spalten die Eröffnungsgäste „Welch ein Skandal – wie genial“ singen sie. Emilie stärkt dem „Gust“ in den turbulenten Zeiten den Rücken und gemeinsam singen sie: „Nur bei dir ist alles gut, hier finde ich Frieden.“
Im Jahr 1900 feiert Gustav Klimt bei der Weltausstel-
lung in Paris seinen größten Triumph, als er für die „Philosophie“ die Goldmedaille erhält. Im Rausch des Triumphs erklimmt er bei Nacht den Eiffelturm und ist in dieser imposanten Szene mit seinem Genius im Einklang. Ein weiterer Höhepunkt ist Klimts Triumph-
lied „Oben, ganz oben“, den er auf einer hohen Wendeltreppe singt. Genius ist an Klimts Seite und
verkörpert Sabine Neibersch die revolutionäre und selbstbewussten Modeschöpferin und Geschäfts-
frau und Gustav Klimts Muse und Lebensliebe Emilie Flöge. Mit ihrer gefühlvollen und starken Stimme be-
tört sich nicht nur den umtriebigen „Gust“ sondern zieht auch durch ihre zauberhafte Art das Publikum in den Bann. Ein beeindruckendes Erlebnis ist Linda Geider in ihrer Rolle des Genius, die Verkörperung Klimts kreativer Kraft, der die imaginären Fäden zieht. Sie besticht durch schauspielerisches Kön-
nen und fulminante Stimme ebenso wie durch ihre Gelenkigkeit. Lucius Wolter spielt wunderbar Klimts Freund und Kompagnon Franz Matsch. Regina Mallinger (Helene Flöge) und Georg Prohazka (Ernst Klimt) singen und spielen sich in die Herzen der begeisterten Zuschauer. Authentisch und schüchternd schlüpft Anna Carina Buchegger in die Figur der reizenden Mizzi Zimmermann. Mit einem besonders gefühlvollen „Wie ein Schatten im Nebel", in dem sie Klimt ihr Leben als seine heim-
liche Geliebte vor Augen führt, sorgt sie für Gänse-
haut im Publikum. Harald Taubers beide Rollen, Kolo Moser und der alte Professor, wurden mit herz-
lichen Humor bedacht. Mit Dennis Kozeluh (Kunst-
minister von Hartel), Bettina Soriat (Serena Lede-
rer), Daniela Lehner (Freifrau von Erlenauer, Modell Traudl), Nicolas Boris Christahl (Gerichtsbeamter, August Lederer) und Markus Hareter (Gerichtsbe-
amter) ist das übrige Ensemble erstklassig besetzt.

Fazit: Diese emotionsgeladene Produktion trägt ein-
deutig die Handschrift eines hochkarätigen Leading Teams: Dean Welterlen (Regie), Cedric Lee Bradley (Choreografie), Sissi Gruber (Buch und Lyrics), Birgit Nawrata (Lyrics) und Niki Neuspiel (Produktion und Buch), Ing. Ernst Neuspiel (Produzent).
Das kurzweilige Musical bietet eine ganze Menge fürs Auge und Ohr. Die weltberühmten Bilder dürfen natürlich nicht fehlen. Moderne multimediale Klimt-Bild-Projektionen hinterlassen einen bleibenden Ein-
druck. Herzzerreißende Balladen sowie mitreißende Musical-Melodien von Gerald Gratzer dargeboten von einem hinreißenden Ensemble in zeitgemäß-ele-
ganten Jugendstil-Kostümen von Uschi Heinzl be-
rühren. Ein paar Zitate aus den Original-Liebesbrie-
fen zwischen Klimt und Flöge hätte man in den Text vielleicht noch einbauen können. Am Ende wird das gesamte Ensemble mit tosendem Applaus gewürdigt.
  genießt ebenfalls in vollen Zügen den Triumph. Die eindrucksvolle 3D-Projektion des Eifelturms und der romantische Blick auf Paris bei Nacht hinterlassen einen bleiben Eindruck.
Wie nahe Triumph und Tragödien nebeneinander liegen muss Klimt am eigenen Leib erfahren. Als er wieder in Wien ist erfährt er von Mizzi vom Tod sei-
nes geliebten Sohns Otto. Seiner Geliebten wird bewusst, dass sie ein Leben „Wie ein Schatten im Nebel“ führten wird.
Ein Unglück kommt selten alle, der Kunstminister von Hartel fordert von Klimt die Herausgabe der Deckengemälde für die Aula der Universtät, Klimt weigert sich und mit Hilfe seiner Mäzene Serena Lederer gelingt es ihm die Bilder für 30.000 Kronen zurückzukaufen. Gustav und Emilie verbringen ge-
meinsam einen weiteren Sommer am Attersee. Als sich das Beiden ganz nahe kommen erinnert sein Genius Klimt daran, dass seine Liebe nur der Kunst gehört und er Emilie schlussendlich verletzten wür-
de. Die Freundschaft zerbricht und Klimt stürzt sich wieder in die Arbeit. Der Preis für die künstlerische Freiheit ist sehr hoch. Sein Genius treibt ihn voran, immer schneller muss er Neues schaffen bis er schließlich zusammenbricht. Emilie steht ihm zur Seite, endlich kommt es zum lang ersehnten Kuss (wie in seinem berühmtesten Gemälde) und stirbt Gustav Klimt in den Armen seiner großen, unerfül-
lten Lebensliebe Emilie Flöge.

Schauspieler: Die vielschichtige Hautrolle, Gustav Klimt, verkörpert mal impulsiv, mal sensibel aber immer überzeugend André Bauer. An seiner Seite
 
Tipp: Weitere Informationen rund ums Gustav Klimt-Musical unter www.gustavklimt-musical.at.
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