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EVENTRÜCKBLICK: LES BALLETS TROCKADERO DE MONTE CARLO – treiben Tanzkunst auf die SPITZE!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Marcello Orselli (3), Sascha Vaughan (6)

Virtuoser Spitzentanz + himmlische Comedy + eine Portion Queerness + klassische Musik – sind Grund genug, um extra nach Graz zu reisen. Denn nach 16 Jahren kamen die international gefeierten Trocks wieder nach Österreich. Diesmal gab die wohl außergewöhnlichste und witzigste Männer-Ballett-
compagnie der Welt vom 25. bis 30. Juni 2019 zum ersten Mal in der glanzvollen Grazer Oper ihr umjubeltes Gastspiel. Bei der Gelegenheit eroberten die grandiosen „Primaballerinen“ mit Können, Grazie und Humor im Sturm die Herzen von langjährigen und neuen Ballett-Liebhaber. Prädikat: GROSSartig!
 
Les Ballets Trockadero de Monte Carlo wurde 1974 in der Off-Off-Broadway Szene New Yorks gegründet. Rasch avancierte die maskuline Balletttruppe vom Geheimtipp zum Publikumsmagnet. Die Trocks, wie ihre Fans sie liebevoll nennen, bestehen ausnahms-
los aus Männern – aus fünfzehn besten klassisch ausgebildeten Balletttänzern. Jedes virtuose Ensem-
blemitglied verkörpert in der Show zwei Charaktere – einen männlichen und einen weiblichen. Lustig und anspruchsvoll zugleich sind die Originalchoreo-
grafien. Mühelos tanzen und parodieren diese HERRlichen „Primaballerinen“ die Frauenrollen in klassischen Tutus und Spitzenschuhe der Größe 47 zu berühmten klassischen Musikstücken – und das auf absolut höchstem tänzerischen Niveau. Davon konnten sich zahlreiche Fans in der Murmetropole selbst überzeugen.

Speziell für die Oper Graz hat die Kult-Compagnie aus New York eine feine Auswahl aus ihrem vielfäl-
tigen Repertoire an Originalchoreografien zusam-
mengestellt. Das Programm begann gleich mit einem
  Highlight: Das international gefeierte Männerballett tanzte zu den herrlichen Klängen von Pjotr Iljitsch Tschaikowski Szenen aus dem zweiten Akt von „Schwanensee“ nach der Choreografie von Lew Iwanowitsch Iwanow. Charmant-witzige und perfekt getimte Slapstick-Einlagen lockerten die makellos klassische Tanztechnik auf. Nach einer ersten kurzen Pause begeisterte ein fantastisches Tanzpaar mit dem streng geheimen „Pas de Deux Mystérieux“. Dynamisch-leichtfüßig präsentierten acht Ensemble-
mitglieder in schwarz-weißen Trikots die elegante neoklassische Choreografie „Go for Barocco“ als Hommage an Choreografen George Balanchine. Und sogar das folgende Solo des sterbenden Schwans sprühte vor witzigen Einfällen. Nach der zweiten Pause ging es heiter-amüsant weiter: Das aufrüt-
telnde Eifersuchtsdrama „Raymonda’s Wedding“ (Choreografie von Marius Petipa, Musik von Alex-
ander Glasunov), welches die Compagnie in ihrer ganz eigenen, 25-minütigen Version auf die Opern-
bühne brachte, gipfelte im grandiosen happy end.
Nach zwei Stunden jubelte das enthusiastische
  Publikum. Mit guter Laune und einem Lächeln im Gesicht verließen die restlos begeisterten Besucher nach jeder Vorstellung die Grazer Oper.

Fazit:
Im Vordergrund stand immer das klassische Ballett auf höchstem Niveau. Darauf basierend entstand durch tänzerische Virtuosität, Eleganz und Anmut, prachtvollen Kostümen und Perücken sowie die (un)bewusst eingebauten Pannen ein humorvolles wie atemberaubendes Bühnenerlebnis. So brachten zum Beispiel eine Rutschpartie Mitten auf der Bühne, ein paar Griffe und Fußtritte ans Gesäß oder das Loslassen des Partners während einer Drehung, sodass dieser schwungvoll am Boden landete, das Publikum zum herzhaften Lachen. Die Bilder von athletischen Männern in Tutus, die grazil auf Spitze tänzelten, bekam man nicht so schnell aus dem Kopf – und das war auch gut so! Das war – im wahrsten Sinn des Wortes – SPITZE!

Web-Tipps: www.trockadero.org, YouTube-Video
   
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