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Theatergruppe Konter – Hurra, wir leben noch!
EVENT-TOPTIPP: THEATERGRUPPE KONTER – Hurra, wir leben noch! – die Wiederentdeckung des kongenia-len Komikerduos Karl Valentin und Liesl Karlstadt!
Text & Fotos: Andrea Beckert

Bad Vöslau / Wien, 23 Oktober 2022. Kann man über die Pandemie-Jahre ein Theater-Kabarett machen? Ausnahmsweise kann man diese Frage mit „Ja, kann man!“ beantworten, aber nur, wenn Karl Valentin und Liesl Karlstadt noch leben würden. Was hätte dieses kongeniale Komikerduo wohl aus den Ereignissen der letzten Jahre gemacht? Amüsante Theaterszenen voller Alltagskomik und Wortwitz, sind Franz Schiefer und Nicole Gerfertz-Schiefer überzeugt. Daher schlüpfen sie nun in die Rollen von Karl Valentin und Liesl Karlstadt und versetzen die beiden ins Hier und Jetzt und bringen im „HOB i RAUM für Kunst und Kultur“ beliebte Klassiker, die berühmtesten Sketche und Anekdoten aus dem Leben von Karl Valentin und Liesl Karlstadt, darunter „Semmelnknödeln“, „Buchbinder Wanninger“, „Der Zufall“, das „Klagelied einer Wirtshaussemmel“ und vieles mehr auf die Kleinkunstbühne. Zusätzlich räumt das Duo mit Tabus schonungslos auf, liefert sich hitzige Dialoge und ergänzt das Programm mit zahlreichen Zitaten von Karl Valentin. Zwischen-durch muss das Publikum mitarbeiten und mitsingen – das ist zu schaffen!
Die umjubelte Premiere von „Hurra, wir leben noch!“ am 22. Oktober 2022 lockte zahlreiche Freunde, Kollegen und neugierige Theaterbesucher/innen nach Bad Vöslau. Der Abend im „HOB i RAUM für Kunst und Kultur“ mit Wohnzimmerflair war ein voller Erfolg und machte Lust auf mehr von und mit der Theatergruppe KONTER. Prädikat: wunderbar humorvoll! Zur Fotogalerie (25 Fotos)
Nicole Gerfertz-Schiefer und Franz Schiefer über ihr Programm:
„In die bekannten Szenen hineingesponnen haben wir Anekdoten aus dem Le-ben der beiden, die jenseits der Bühne jahrelang ein Liebespaar waren. Es wird also auch romantisch“, erklärt Nicole Gerfertz-Schiefer. Franz Schiefer ergänzt: „Und zudem finden die beiden doch tatsächlich auch an der Pandemie das eine oder andere zum Lachen. So kann man die Belastungen des Alltags einfach mal hinter sich lassen. Denn: Hurra, wir leben noch!“

Inhalt:
Bereits ab dem Eintreffen der Gäste sind Franz Schiefer als Karl Valentin – mit V und nicht mit W – und Nicole Gerfertz-Schiefer als Liesl Karlstadt in ihren Rollen. Während sich Liesl um das Finanzielle und die Abendkassa kümmert, führt ihr Geliebter Small Talk mit den Gästen. Denn er muss sich erst „einschauen“, also sich an die Gesichter der Gäste, in die er die nächsten rund 90 Minuten schauen wird, gewöhnen.

Während Karl Valentin Entspannungsmusik gegen die Nervosität hört, wendet sich Nicole Gerfertz-Schiefer ans Publikum: „Ganz im Vertrauen – denn es war so: Vor 2 Jahren, 6 Monaten und 23 Tagen ist mein Mann durchgedreht. Was war damals? Tag 10 im ersten Lockdown.“ Seit damals hält sich der Schauspieler Franz Schiefer für den Münchner Originalhumoristen Karl Valentin, er ist Hypo-chonder, oft nervös und sehr sensibel, sowohl der Falsche als auch der Echte. Nicole Gerfertz-Schiefer lässt ihren Gatten in diesem Glauben und spielt seine großartige Bühnenpartnerin und Geliebte Liesl Karlstadt – auch wenn nach eige-nen Angaben von Frau Gerfertz-Schiefer das Zusammenleben in der Pandemie oft kein Spaß ist. Beispiele dafür liefert das Duo am laufenden Band ...

Ist es Zufall, wenn man über einen Radfahrer spricht und in diesem Moment ein Radfahrer daherkommt bzw. ist es Zufall, wenn man von einem Flieger spricht und dann einen Flieger am Himmel sieht, wenn man in der Nähe eines Flugplat-zes wohnt? Der Kampf der Geschlechter wird zur Lachnummer fürs Publikum, wenn das Paar aneinander herum nörgelt, wenn zum Beispiel der tüchtige Haus-mann sich als Haubenkoch versucht, aber für sie die feine Suppe ungenießbar ist, weil diese ZU heiß ist. Also bitte, eine wohltemperierte Suppe ist wohl wirk-lich nicht zu viel verlangt, oder? ;-) Und wenn vor lauter Streiten der Hasenbra-ten verbrennt, dann hängt der Haussegen endgültig schief. Im bekannten Lied „Die Fremden“ klären Karl Valentin und Liesl Karlstadt, warum die Fremden nur in der Fremde fremd sind. Weiters plaudern sie über ihr Kennenlernen, wie der damalige Scheusal und die Schauspielerin und mittelmäßige Soubrette Bühnen-partner und ein bisserl mehr wurden. Eine Prise Erotik darf an dieser Stelle im Programm nicht fehlen – keiner ist ganz nackt, also nur halb nackt!
Ihr Versprechen, etwas Lustiges zu erzählen, lösen Karl Valentin und Liesl Karl-stadt prompt ein: Frage: „Was haben die Wirtshaussemmeln vom Lockdown?“ Antwort: „Corona hat den Wirtshaussemmeln viel Leid erspart.“ Das „Klagelied einer Wirtshaussemmel“ gibt Einblick in das Wirtshausgebäck, welches meistens ein ekliges Dasein hat, bis es von den Menschen verspeist wird. Die Geschichte endet mit einem Happy End!
Auch philosophische Gedanken werden in einem Lied auf den Punkt gebracht. Statt aufregende Schmeicheleien schmettern sich Karl Valentin und Liesl Karl-stadt dann lieber Gemeinheiten direkt ins Gesicht. Für seine Untreue hat Karl Valentin eine Erklärung: Laut einer wissenschaftlichen Studie sind nur die männ-lichen Brustwarzen für die Untreue schuld. Danach räumt Liesl Karlstadt mit ei-nem Tabu schonungslos auf, wo Frauen sich mehr erschrecken als Männer und plaudert über ein monatliches Hygieneprodukt, aber es fließt kein Blut! Auszüge aus ein paar Liebesbriefe, die sich das Komikerduo gegenseitig geschrieben hat, dürfen natürlich nicht fehlen. So viel Liebe macht hungrig und Karl Valentin hat
  Gusto auf Specklinsen mit Semmelknödeln. Oder heißt es Semmelnknödeln? Es folgt ihr wohl berühmtester Sketch. Als Nächstes berichtet Liesl Karlstadt über ihr „Telefonringelspiel“ bei der Corona-Hotline nach einem positiven Antigentest und einem negativen PCR-Test, dabei hat sie sich gefühlt wie der „Buchbinder Wanninger“, der von einer Telefonnebenstelle zur anderen endlos und erfolglos weitergereicht wird, ohne sein Anliegen richtig vortragen zu können. Ein Sketch, der nicht aktueller sein könnte!
Auch Nachdenkliches hat das Stück zu bieten, wenn Tochter und Vater über den Krieg reden. „Doktorspiele einmal anders!“ lautet das Motto, wenn ein Hypo-chonder wie Herr Leidenreich die Arztpraxis aufsucht. Dann sind starke Nerven bei der behandelten Ärztin und gut trainierte Lachmuskeln bei den Gästen ge-fragt. Kurz bevor ein berühmter Ehrengast seinen großen Auftritt hat, hält Karl Valentin noch einen Vortrag: „Warum Optimisten die klügsten Leute sind?“ Und Optimismus und Klugheit können wir alle gerade brauchen.
Dann kommt es zum großen Finale! Milva, die Fesche mit den roten Haaren, singt und bewegt sich lasziv zum Lied „Hurra, wir leben noch!“ Für die musika-lische Begleitung sorgt Karl Valentin mit schwarzer Sonnenbrille und E-Gitarre höchst persönlich. Großartig!

Was man alles am neuen Urlaubsort Bad Vöslau entdecken kann und welche Er-findung Karl Valentin bei schönen stundenlangen Spaziergängen mit dem Hund im Lockdown gemacht hat – dies und vieles mehr erzählen Ihnen das kongenia-le Komikerduo persönlich in den nächsten Vorstellungen.

Alle anwesenden Personen lachten den ganzen Abend lang und so endete nach rund 90 Minuten die humorvolle Premiere von und mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt bzw. Franz Schiefer und Nicole Gerfertz-Schiefer mit wohlverdientem, frenetischem Applaus. Bravo!

Fazit:
„Hurra, wir leben noch!“ ist die erste Theaterproduktion der von Franz Schiefer und Nicole Gerfertz-Schiefer gegründeten Theatergruppe KONTER. Ganz im Stil des kongenialen Komikerduos und Liebespaar Karl Valentin und Liesl Karlstadt traten Franz Schiefer und Nicole Gerfertz-Schiefer erstmals in dessen große Fuß-stapfen auf der Bühne. Als Komiker-Legende Karl Valentin, der mit Gisela verhei-ratet war, überzeugte Franz Schiefer mit seinen gekonnt gesetzten Nuancen in Mimik und Gestik und hatte schnell die Lacher auf seiner Seite. Als Valentins Geliebte Liesl Karlstadt brillierte Nicole Gerfertz-Schiefer, die oft starke Nerven beweisen musste. Famos war auch ihre Milva-Parodie mit rotem lockigen Haar. Ein hohes Maß an Spielfreude war den ebenbürtigen Bühnenpartnern den gan-zen Abend anzusehen.
Alt bekannte Sketche waren zeitgemäß aufbereitet und selbst ernste Themen wurden in heitere Geschichten gepackt. Hurra, es war ein wunderbar humor-voller Premierenabend!
Tipp: Freuen Sie sich am 11. November (ausverkauft) und 9. Dezember auf einen kurzweiligen Abend, der Heiteres und auch Nachdenkliches bieten wird. Absolut empfehlenswert!

UNISEX-Bewertung:  5 von 5 Punkte

Hurra, wir leben noch!
22.10. / 11.11. / 09.12.22, HOB i Raum

Hanuschgasse 1/28A, 2540 Bad Vöslau
(Zufahrt über die Dr-Mayer-Gunthofstraße)
www.konter.at
www.hobiraum.at
Nicole Gerfertz-Schiefer und Franz Schiefer Nicole Gerfertz-Schiefer und Franz Schiefer
Franz Schiefer Franz Schiefer
Nicole Gerfertz-Schiefer und Franz Schiefer Franz Schiefer Nicole Gerfertz-Schiefer
Nicole Gerfertz-Schiefer Nicole Gerfertz-Schiefer und Franz Schiefer!
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