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Daniel Jeroma und Jürgen Heigl EVENT-TIPP: DIE KOMÖDIE DER IRRUNGEN – bringt Publikum zum Lachen & Verlosung von 1 x 2 Freikarten!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Shakespeare im Park

Das Interesse an Werken von William Shakespeare ist heuer, zu dessen 400. Todestag, besonders groß. Ebenso vielfältig sind auch die heurigen Produktionen. Ein virtuoses Stück in zwei Akten ist besonders sehenswert: „Die Komödie der Irrungen“ Nach der erfolgreichen Premiere im Benediktinerstift in St. Lambrecht lockt nun „Die Komödie der Irrungen“ Theaterfreunde in die idyllischen Gärten des Schlosses Pötzleinsdorf, die bereits zum vierten Mal die Open Air-Kulisse für „Shakespeare im Park“ bieten. Das Publikum bei der Wien-Premiere am 27. Juli 2016 hat sich köstlich amüsiert. Viel Spaß mit der heiteren Verwechslungskomödie um zwei Zwillingspaare!

Inhalt:
Ephesus, eine Stadt der Magie und Hexerei, wird zur Kulisse von Shakespeares rasanter Verwechslungs-
komödie. Egeon, ein Kaufmann aus Syrakus, wird Solinus, dem Herzog von Ephesus, in Handschellen vorgeführt, weil Kaufleute aus Syrakus der Zutritt zu Ephesus verboten ist. Jeder in Ephesus ergriffene Syrakuser muss mit der Todesstrafe rechnen, wenn er sich nicht mit 1000 Mark freikaufen kann. Egeon berichtet dem Herzog mit Mafioso-Charakter warum er nach Ephesos kam.
Während einer Reise brachte seine Frau eineiige Zwillinge zur Welt und beide nannte er Antipholus. Danach kaufte er identische Zwillingsbrüder mit Namen Dromio, damit jeder Sohn später einen Diener hat. Als ihr Schiff in einen Sturm geriet, band sich die Frau mit einem Sohn und einem fremden Zwillingsbruder an einen Mast, Egeon mit dem anderen Sohn und dem anderen Zwillingsbruder an einen Mast am anderen Schiffsende. Das Schiff brach auseinander, jede Schiffshälfte wurde von einem anderen Schiffen gerettet und so wurde die Familie voneinander getrennt.
Als Volljähriger wollte Egeon von Syrakus mit seinem Diener nach seinem Bruder und seiner Mutter suchen. Da keine Nachricht eintraf, hatte sich auch Egeon auf die Suche gemacht und seine Reise führte ihn schließlich nach Ephesus.

Und schon ist der Zuschauer mitten drinnen im verwirrenden Chaos…

Durch einen glücklichen Zufall gelangen auch Antipholus von Syrakus und sein Diener auf ihrer Suche nach dem Rest der Familie nach Ephesus, wo sein angesehener Bruder mit seiner Frau Adriana lebt. Die Zwillingsbrüder und deren Diener werden von der Bevölkerung verwechselt und so dauert es nicht lange bis Chaos ausbricht. Der in der Stadt fremde Antipholus ist ganz begeistert von der Freundlichkeit und Zuwendung aller Bewohner. Hingegen findet der einheimische Bruder die plötzliche Anfeindung in seiner Heimat befremdlich. Er wird von seiner Frau Adriana aus seinem eigenen Haus ausgeschlossen, bald wird er für verrückt erklärt und einem Exorzismus unterzogen. Goldschmied Angelo lässt Antipholus von Ephesus dann auch noch verhaften, weil er sich um sein Geld für eine Goldkette betrogen fühlt.
Die beiden Dromio-Zwillingsbrüder geraten zwischen die Fronten und kriegen so Einiges an Prügel ab, bis sich die Situation dramatisch zuspitzt und alles doch noch in ein Happy End mündet...

Fazit:
Eric Lomas (Regie, Bühne, künstlerische Leitung) setzt bei seiner Neuinszenierung auf Tempo und gönnt den Akteuren und dem Publikum kaum Ruhepausen. Für „Komödie der Irrungen“ hat Lomas das englische Original neu übersetzt und auf seine Grundlagen reduziert. Dabei gelingen ihm köstliche Wortspiele, ganz in der Tradition von William Shakespeare. Maria Krebs stattet die Schauspieler mit zeitgemäßen und teilweise schrillen Kostümen aus
Zum Vergnügen des Publikums ist „Die Komödie der Irrungen" mit einem sehr lustvoll spielenden Ensemble besetzt, welches die poetischen Sprechtexte deutlich vorträgt. In dieser Produktion müssen die jungen Schauspieler gleich mehrere Rollen verkörpern. Die Zwillingsbrüder Antipholus und Dromio werden von je einem Schauspieler gespielt. Im temporeichen Stück helfen bald nur noch die Farben von Antipholus Hut und Dromios Sonnenbrille zum Unterscheiden der Zwillinge. Jürgen Heigl zeigt den Antipholus von Syrakus anfangs als Melancholiker, der um seinen Zwillingsbruder trauert, und Antipholus von Ephesus als herrischen Geschäftsmann, der im Fortlauf des Stückes unter den Anfeindungen seiner Landsleute immer mehr leidet. Daniel Jeroma spielt den Dromio von Ephesus als demütigen Diener, und jenen von Syrakus als selbstbewussten Weggefährten seines Herrn.
Dragana Weshmashina spielt Adriana, Antipholis von Ephesus Ehefrau, als schlagfertige Zicke und die kugelrunde Lucie, die ihre Blicke auf Dromio geworfen hat. Als Adrianas Schwester Luciana darf Claudia Kohlmann ihre einfühlsame Seite zeigen und überrascht als Goldschmidt Angelo. Trotz Pfeife im Mund spricht sie klar und deutlich, und sie schwingt ihren Spazierstock ein wenig im Charly Chaplin-Stil. Zum Schluss zückt sie ihre (Spritz)Pistole, da sollte auch das Publikum in der ersten Reihe in Deckung gehen. ;-)
Christoph J. Hirschler begeistert gleich in vier Rollen. Solinus, den Herzog von Ephesus, spielt er als Mafioso, herrlich komisch ist er als schriller, herumhüpfender Exorzist Dr. Zwack, als Kerkermeister spielt er eine weitere Nebenrolle, und mach als Äbtissin Emilia, Egeons Frau und Mutter der Antipholus-Bruder, eine großartige Figur. Michael Zwiauer ist als Egeon, ein verzweifelter Kauffmann von Syracus, zu sehen und sorgt als schräge Kurtisane für humorvolle Momente.
Raffinierte Slapstick-Situationen und hitzige Wortwechsel sind weitere Gründe dafür, warum man sich das Stück anschauen sollte. Eine kleine, zweiteilige Bühne mit einem weißen Paravent in der Mitte und ein paar Sesseln im Hintergrund stehen auf der Bühne bzw. in der Wiese. Die Requisiten sind ebenfalls auf das Minimum reduziert.
Getrübt wird die insgesamt sehenswerte Inszenierung nur von zwei Dingen: Einerseits von der modernen Musik zwischen den Szenen, die zur antiken Handlung leider nicht passt; andrerseits von kleinen Blut saugenden Tierchen, daher vergessen Sie nicht Gelsenschutzmittel mitzunehmen!
Das Publikum bei der Wien-Premiere jubelte und zahlreiche „Bravo!“-Rufe waren zu hören, denen wir uns hier gerne anschließen wollen: „Bravo!“

in den Gärten von Schloss Pötzleinsdorf
Geymüllergasse 1, 1180 Wien
Weitere Termine: 28., 29., 30. Juli und 2., 3., 4., 5., 6. August 2016
Beginn:
19:00 Uhr
Bei Schlechtwetter findet die Vorstellung im Festsaal des Schlosses statt.
Freie Platzwahl! Reservierung empfohlen, telefonisch unter +43 (664) 56 77 298 (Mo. – Fr. von 10:00 – 14:00 Uhr), per E-Mail an paul.elsbacher@hotmail.com und unter www.shakespeare-park.com.
Jürgen Heigl und Dragana Weshmashina
Dragana Weshmashina, Claudia Kohlmann und Jürgen Heigl
Christoph J. Hirschler und Jürgen Heigl
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