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Leo Lukas und Simon Pichler Leo Lukas und Simon Pichler Leo Lukas und Simon Pichler
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LEO LUKAS & SIMON PICHLER – präsentieren die Säulen der menschlichen Humorgeschichte!

Text und Fotos: Andrea Beckert

Hunderte Lieder, viele Sketsche und zahlreiche Kabarettnummern haben Leo Lukas und Simon Pichler bereits geschrieben – für sich selbst und für Kollegen. Zur großen Freude der riesigen Fangemeinde stehen die beiden Spezialisten für Witze und Schüttelreime wieder gemeinsam auf der
Bühne. In ihrem vierten gemeinsamen Programm „Fremde (teeren und) Federn“ wollen sie humoristische Kleinode aus 3 Jahrtausende Menschheitsgeschichte neu aufpolieren – keine leichte Aufgabe. Die steirischen Erzfreunde: „Wir fühlen uns jedoch endlich reif, auch „fremde Federn“ würdigen zu können. Wobei das in Summe sogar mehr Arbeit ist, wenn Du eine originelle Neu-Interpretation abliefern willst.“ Bei der Wien-Premiere am 14. September im Kabarett Niedermair von „Fremde (teeren und) Federn“ wurde viel gelacht und frenetisch applaudiert.
Prädikat: Besonders wertvoll! zur Fotogalerie (18 Fotos)...
Laut den Kabarettisten Leo Lukas und Simon Pichler basiert die menschliche Humorgeschichte auf drei Säulen: 1.) die Flatulenz (salopp gesagt der Furz), 2.) die Fremdenfeindlichkeit und 3.) die kunstvolle Be-
schimpfung. Zeitlos aktuell sind die Themen, wie etwa die Erfindung des Furzkissens, Zukunftsangst, Fremdenfeindlichkeit und der davon profitierende Populismus. Das kongeniale Duo zieht alle Register und präsentiert lustige Sketche, komische Witze, geniale Schüttelreime und eingängige Lieder mit tiefsinnig-bissigen Inhalten am laufenden Band. Da-
bei garnieren die langjährigen Kollegen historische Geschichten, Zitate und Fakten mit persönlichen Interpretationen – inkl. Videoprojektionen und Illustrationen. Spielerisch streuen sie auch gesellschaftlich-politische Kritik ins Programm ein.

Das Programm fängt schon lustig an – mit kleinen Sticheleien zwischen Leo Lukas und Simon Pichler, die sich dann durch den ganzen Abend ziehen. Leo Lukas betritt die Bühne und bedankt sich gleich für den herzlichen Applaus, während Simon Pichler sich noch seinen Weg durchs Publikum bahnt und seine Fans persönlich begrüßt. Leo Lukas: „Das kann man auch von heroben seriös.“ Simon Pichler: „Von oben herab – nicht meine Art.“

Historische Fotodokumente und etwas peinliche Episoden aus ihren Familiengeschichten sorgen für herzhafte Lacher. Leo Lukas und Simon Pichler kön-
nten die Letzten einer langen Reihe von freiwilligen Komikern gewesen sein, denn ihre beiden wohlge-
ratenen Söhne wollen nicht in ihre Fußstapfen tre-
ten. Aus diesem Grund hat Simon Pichler extra einen Stammbaum vorbereitet – Ahnenforschung als kla-
ssische Alterserscheinung – höchst interessant! Ein Auszug: Simon Lakonios [Sparta] Spezialist für kurze Witze über blinde Bogenschützen; Nomis der Spöt-
ter [Frankreich] Herausgeber des Standardwerkes „Zoten über Goten“ (Band 1: Ostgoten, Band 2: Westgoten); Leo „Second Bester Jester“ Simon [London, England] überlebte als vorsichtiger Hofnarr fünf Könige, darunter vier Henrys; der heitere Leo und der lustige Simon [Wanzleben, DDR] Stimmungs-
kanonen beim Bunten Abend des SED („Erst observieren, dann abservieren“) und viele mehr.

Immer wieder macht das eingespielte Doppel Zeit-
sprünge, um amüsante Beispiele zu bringen. Herr Lukas und Herr Pichler verdanken ihren Urahnen die Schüttelreime. Schon Simonides von Habedera, der Erfinder des Schüttelreims, und seine babylonischer Scherzsklave Lukias zelebrierten diese heiteren Reime, zum Beispiel: „Einmal hab ich bei Mykene gegrillt, da hat mich fast die Migräne gekillt.“
Weiters erfahren die Fans, dass erste Sammlungen von erheiternden Sprüchen und Anekdoten bereits in Berichten über das Athen des Demosthenes, wo sich regelmäßig eine Art „Stand up-Comedy-Club“ wöchentlich im Tempel des Herakles traf (4. Jh. v. Chr.), erwähnt werden. Etwas später verweisen die Römer Plautus und Sueton auf rund 150 damals bekannte humoristische Anthologien.

Ja, Furzwitze ziehen sich durch die Historie, wohl seit „Ulk dem Eroberer“ des Neandertals. Und so handelt der älteste überlieferte Witz von der Flatu-
lenz – also salopp gesagt vom Furz. Kurzer Auszug aus dem Programm: 1. Beispiel: „Die Burgenländer des antiken Griechenlands waren die Abderiten, die Bewohner der thrakischen Handelsstadt Abdera. Im ersten noch erhaltenen Witzbuch, dem „Philoge-
los“ („Lachfreund“), kommen sie achtzehnmal vor. Ein Abderit hatte gehört, dass Zwiebeln „Winde“ verursachen. Deshalb hängte er, als bei einer See-
fahrt Windstille eintrat, einen Sack voller Zwiebeln am Hinterteil des Schiffes auf.“ 2. Beispiel: Der Weih-
nachtsbaum ist öd und leer. Die Kinder schauen ...
blöd umher. Da lässt der Vater einen krachen. Die Kinder fangen an zu lachen. So kann man auch mit kleinen Sachen Menschen große Freude machen.

Ein Gesetz ist so alt wie die Menschheit selbst – wenn nicht sogar älter: Unfreiwillige Komik übertrifft oft die professionelle Satire. Ein Musterbeispiel für unfreiwillige Komik stellte die historische Rekord-
Bundespräsidentenwahl vom Vorjahr dar. Eine Aus-
wahl an ganz besonderen Schmankerln aus dem Internet (Facebook & Co.) drückt den anwesenden Besuchen die Tränen in die Augen vor lachen – Schenkelklopfer inkl.! Und so philosophiert das Humoristenduo über die „gute alte Zeit“ und ob die Menschen vor der Erfindung des Internets nicht glücklicher waren. Herrlich komisch!

Sogar ernste Themen, wie „Fremd sein“, die Stim-
mung während der Nachkriegszeit und die Fremden-
feindlichkeit, bereiten Lukas und Pichler mit äußerst populären Texten und Liedern vom wichtigsten Wiener Komponisten, Heurigen Sänger und Volks-
liedsänger Johann Sioly (* 26. März 1843 in Wien; † 8. April 1911 in Wien) über Karl Valentin, Gerhard Bronner, Helmut Qualtinger bis Georg Kreisler auf humorvolle Art und Weise auf. Die Beiden denke an vergangen Zeiten und wecken mit Wiener Liedern die Sehnsucht an „die gute alte Zeit“. Die beiden sehr gekannten Lieder von Gerhard Bronner (Text) „Der Papa wird’s schon richten“ und „Die alte Engelmacherin vom Diamantengrund“ dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

Nach der Pause widmen sich Leo Lukas und Simon Pichler lustvoll der „kunstvollen Beschimpfung“ und geben bei der Gelegenheit gleich Nachhilfeunter-
richt in Sachen Schimpfwörter – ja, da kann man noch etwas lernen – lach! Das begeisterte Publikum erfährt, dass humoristisch-obszöne Beleidigungen der Ahnenreihe bereits auf einer ägyptischen Stele aus dem 8. Jh. v. Chr. zu lesen sind und, dass „Dirty Dozens“ (besser bekannt als „Deine Mutter“-Witze) auf afro-amerikanischer Tradition beruhen. Noch immer sorgen Witze von Laughing Bull [Potowatomi, Michigan] Herausgeber der Edition „Humor am Marterpfahl“ (alle Witze beginnen mit: „Kommt eine Frau zum Medizinmann und sagt...“) für viele Lacher. Und in unserem Kulturkreis haben freundschaftliche Beschimpfungen in Form von alpinen Gstanzln lange Tradition, wie die Publikumslieblinge mit einem Beispiel aus der Realität beweisen.
Zu den Klassikern zählt natürlich auch die Doppel-
Conférence, ein Dialog zwischen dem Gescheiten (Leo Lukas) und dem Blöden (Simon Pichler). Selbst-
verständlich versuchen sich auch Leo Lukas und Simon Pichler in mehreren Doppel-Conférencen und sorgen für große Heiterkeit im Publikum.

Passend zum Furzkissen, dessen Prototyp laut Über-
lieferung schon vom legendären „Hamur-Rabbi“ Simeon Garfunkel erfunden wurde und in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts als beliebtester Scherzartikel seinen Siegeszug um die Welt antrat, gibt es echt witzige Schüttelreime.

Zwischendurch streuen Herr Lukas und Herr Pichler Witze ein, zum Beispiel aus alten chinesischen Witz-
büchern (allein während der Ming-Dynastie sind 49 Witzsammlungen dokumentiert). Mindestens fünf-
hundert Jahre alt ist der Witz, überliefert von Alî-ye Safî: Ein Poet trug ein Gedicht vor und sagte: „Ich möchte dieses Gedicht ans Stadttor hängen, damit es bekannt wird.“ Der Ältere entgegnete: „Woher sollen denn die Leute wissen, dass es dein Gedicht ist? Vielleicht sollte man dich daneben aufhängen.“

Eine wahre Fundgrube für bizarre Beispiele für Ver-
wirrung, Verbitterung und Verunsicherung sind ...

die unendlichen Weiten des Internets. Wahre Humor-
perlen treiben dem verblüfften Publikum die Tränen in die Augen. Hinweis: Nein, es handelt sich hierbei um KEIN Satireprojekt!!
Warum ein Führerscheinneuling glaubt, dass er mit einem Führerschein B „nur“ einen Mercedes B fahren darf, und warum in einem Sprungbrettbecken Wasser (eines der gefährlichsten Substanzen, es ist geruch-, farb- und geschmacklos und tötet nachweislich 1000ende Menschen jedes Jahr) immer stark verdünnt sein muss, dies und noch viele skurrile Geschichten und Zitate erfahren Sie im neuen Kabarettprogramm. Zum Schrein komisch!!

Nachdenklich stimmt (nicht nur) Leo Lukas und Simon Pichler die österreichische Politik, die natürlich auch „ihr Fett“ abbekommt. Fast schon erschreckend realitätsnah ist eine (mögliche) Ansprache eines Redners (wunderbar dargeboten von Simon Pichler) am Viktor Adlermark in Wien. Wenn der „Südwind aus Kärnten aus unserem Musterbundesland“ über Wien zieht, läuft es einem kalt über den Rücken. Besser kann man politisches Kabarett nicht spielen.
Nach der schweren Kost für ein lustiges Kabarett-Programm folgen ganz schnell ein paar lustige Schüttelreime – leider keine Schenkelklopfer.

Und dann wären da noch die ständigen Sticheleien, leidige alte Geschichte über interne Zerwürfnisse und geheime Dossiers und ein angeblicher Fluch.
Apropos Fluch: Mark Twain wurde gefragt wie er als ausgewiesener Skeptiker ein Hufeisen über seiner Wohnungstür haben hängen lassen, er antwortete: „Natürlich lehne ich so einen Aberglauben und Humbug kategorisch ab. Es soll auch wirken, wenn man nicht daran glaubt.“
Ob Leo Lukas und Simon Pichler reinen Tisch machen, erfahren Sie ab sofort in ihrem neuen Programm „Fremde (teeren und) Federn“.

Zum Schluss folgt natürlich noch eine Zugabe: Ausgerechnet zwei Steirer nehmen in einem Lied, „a Kantna“, die Kärntner „Zustände“ mit einer Extraportion Humor auf die Schaufel. Sehr lustig!

Fazit:
Recherchieren lohnt sich! Und die kongenialen Erzkomödianten, die – laut Video-Bericht – als Sex-
symbole für volle 3 Generationen herhalten mus-
sten, haben für ihr viertes gemeinsames Kabarett-Programm wirklich viel recherchiert. Ihre Ergebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen haben die erfolg-
reichen „Wiener mit Migrationhintergrund“ (sie leben seit 1990 in Wien, Leo Lukas ist gebürtiger Köflacher, Simon Pichler ist gebürtiger Grazer) in einem kurzweiligen Programm zusammengefasst. Messerscharfe Pointen, schlüpfrige Witze, lustige Schüttelreime und viele Gesangseinlagen wechseln sich am laufenden Band ab. Und viel hintergründiger Humor löst bei ihren treuen Fans eine ganz normale Reaktion aus – „spontanes Lachen“.

Zum ersten Mal setzt das Duo auch Projektionen ein. Herzlichen Applaus gibt es auch für die optische wie musikalische Unterstützung. Die genialen Illustrationen kommen vom begnadeten Zeichner Jörg Vogeltanz. Franz Alexander Langer klingt als „virtueller Pianist“ und zusätzliche Gesangsstimme genauso gut, als wäre er persönlich anwesend.

UNISEX-Bewertung:
5 von 5 Schenkelklopfer bzw. 5 von 5 Punkten!

Web-Tipps:
www.simonpichler.com
www.facebook.com/wolfgang.s.pichler
www.knowme.at

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