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EVENT-TOP-TIPP: MIKE SUPANCIC & LOS CRAVALLOS
– ein rockiges Musik-Kabarett-Feuerwerk!

Text: Andrea Beckert, Fotos: Ludwig Rusch (1), Andrea Beckert (9)

Kabarettist Mike Supancic präsentierte Anfang Oktober im Wiener Orpheum sein neues Musikkabarett-Programm „Bis dass der Stromaus-
fall uns scheidet!“. Kabarett-Programm oder Rock-Konzert ist hier die Frage? Der Meister der Parodie hat diesmal einen reinen Liederabend zusammengestellt.
Tatkräftige Unterstützung bekommt Mike Supancic auf der Tour sowie auf der neuen CD von der herausragenden 4-köpfi-
gen Band „Los Cravallos“. Die musikalische Bandbreite zieht sich durch nahezu jedes Genre: von Heavy Rock, Funk, Blues, Reggae bis zu Alpen-
Rock. Da ist wirklich für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Mikes stimmliche Imitationsfähigkeiten und ein guter Schuss (Selbst-)Ironie geben dem abwechslungsreichen Konzertabend die perfekte Würze.

Erdig, rockig und verdammt gut! Das mitreißende Programm „Bis dass der Stromausfall uns scheidet!“ von und mit Mike Supancic und „Los Cravallos“ sollte man selbst erleben!
Mike Supancic & Los Cravallos
Mike Supancic Mike Supancic Mike Supancic Mike Supancic Mike Supancic Mike Supancic

Mike Supancic und Co-Autor Hannes Vogler ist es er-
neut gelungen aktuelle, zeitlose und gesellschafts-
kritische Themen mit bissigen, treffsicheren Texten in bestens bekannte Melodien zu vereinen. Heraus-
gekommen ist eine kurzweilige Setliste und eine ge-
lungene Mischung aus neuen Songs und echten Klassikern, wie „Lagerhaus Reggae“ oder „Riding on an ÖBB-Train“. Zum absoluten Hörgenuss werden die Eigenkompositionen durch Mikes stimmliche Imitationsfähigkeiten und seinen genialen Parodien.
Mike Supancic erhält im neuen Programm Verstär-
kung durch die fantastische Band „Los Cravallos“. Die vier Begleitmusiker – Markus Fichtinger (Gitarre), Sigi Willmann (Drums), Werner Laher (Bass), Georg Gruber (Keyboard) – haben mit den bombastischen musikalischen Arrangements sichtlich viel Spaß. Mike, der in seinen Soloprogrammen sich selbst mit der Gitarre begleitet, bleibt diesmal „nur“ die Luftgi-
tarre, aber auch diese spielt er mit leidenschaftli-
cher Hinhabe.
Auch die eindrucksvolle Bühnenshow lässt keine Wünsche offen. Viel Bühnennebel, eine perfekte Lichtanlage, ein paar tolle Pyrotechnik-Effekte und ein bombastischer Sound runden dieses „echte“ Rockkonzert perfekt ab. Das Premierenpublikum war vom sympathischen Kabarettist mit Rockstar-Quali-
täten und der knapp zwei Stunden langen sensatio-
nellen Darbietung auf höchstem Niveau begeistert.

Das Motto des Abends steht in großen Buchstaben auf Mikes T-Shirt: FUCK POP – LET’S ROCK! Doch Mike Supancic auf ein Genre zu reduzieren wäre un-
verzeihlich. Denn seine musikalische Bandbreite zieht sich durch nahezu jedes Genre: von Heavy Rock, Death Metal und Punk, über Funk, Blues, Irish-
Folk, Reggae bis hin zu Country-Musik und Alpen-
Rock. In seinem aktuellen Programm ist wirklich für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Damit steht einem bunten Konzertabend nichts mehr im Weg.

Den Abend eröffnet Mike und seine Band mit dem Heavy Rock-Lied „Apokalypse“ und geben gleich die Richtung des Konzertabends vor: Vollgas vom ersten Ton an! Ähnlich wie bei einem echten Rock-
konzert geht manchmal Mikes Stimme in der etwas zulauten Musik unter und so ist der Text phasen-
weise schwer verständlich. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch, denn mit Elan ziehen die Musiker ihre Fans in den Bann.
Nach eigenen Angaben haben die Musiker keine Groupies und keinen Tourbus, die Instrumente ge-
hören der Bank und ihre Organe der medizinischen Universität, sie können keine Laser-Show bieten, keine Video-Wall und auch keine Gogo-Girls, nur die Bühne ist frei und gehört Mike und „Los Cravallos“, denn sie spielen immer „Live“. ...

  Mike und seinen Musikerkollegen ist die Freude ins Gesicht geschrieben, denn schließlich spielen sie nicht jeden Tag vor super Leuten, an einer super Location, in einer super Stadt. Über das harte Tour-
leben kann Mike das Country-Rock-Lied „Moonlight Brothers“ singen. So erfährt der interessierte Fan in diesem Song beispielsweise, dass sie seit 36 Jahre im Dienst der Musik alles geben, billig wohnen, und „…das Catering ist flüssig, mein Stuhl ebenso…“, und das alles nur um in die Country-Hall of fame auf-
genommen zu werden, damit die Fans einmal sagen können „…wir haben sie noch live gesehen…“. Ja, das Leben ist hart und alles hat seinen Preis, in der Death Metal-Nummer fließt dann „der kalte Schweiß“.
Während des Konzertes bezahlt Mike die Gage an seine Musiker in Form von einer kleinen Lotterie, in jedem Kuvert versteckt sich ein „Gewinn“ – oder auch nicht. Frei nach dem Motto bzw. Rock-Song: „Jeder kann was gwinnen“ (Hot Chocolate – Every-
on’s a Winner). Mit Kopfstimme lässt Mike seinem Un-
mut über skrupellose Wirtschaftsspekulanten freien Lauf, pokert hoch um Millionär zu werden und singt über die Griechen-Insolvenz und noch vieles mehr – „…Baby that’s all right!“.
Danach zeigt sich Bio-Bauer Mike von seiner nach-
denklichen Seite und philosophiert über die „Bio Power“. Im nächsten Song widmet sich der Kabaret-
tist der Allgemeinbildung, eigentlich ein trauriges Thema, wenn man sieht wie Allgemeinbildung durch moderne Technik verloren geht. Im „Navi Blues“ führt Mike dem Publikum die Abhängigkeit der Tech-
nik vor Augen, wenn beispielsweise das geliebte Navi gestohlen wurde und er hilflos herumirrt. Dafür gibt es anerkennenden tosenden Applaus.
Apropos Technik, als Spezialgast holen die Musiker einen lieben Kollegen, der ganz alleine und verlas-
sen im Besenkammerl steht, auf die Bühne, den Syn-
thesizer vom Joe Zawinul. Für diesen wunderbaren Klassiker gibt es erneut enthusiastischen Applaus.
Heute regiert nur mehr der Kommerz, zum Beispiel zu „Halloween“, während dieser Heavy Rock-Num-
mer wird es ganz schön gruselig, hahaha… Ein Hor-
ror dürften für Mike auch Shopping Center sein, sei-
nen Ärger über Total Recall – von Schuhe bis zum Running Sushi – und Konsumterror verarbeitet der Musiker in „Szoping Ska“ und untermauerte seinen pointierten Text mit Balkan-Klängen. Dafür gibt es frenetischen Applaus. Im letzten Lied vor der Pause gibt es für die anwesenden Männer noch DIE Hymne schlechthin, den „Lagerhaus Reggae“.

Nach der Pause ist eigentlich ein guter Zeitpunkt für eine etwas ruhigere, etwas besinnlichere Nummer, die richtige Zeit für ein Liebeslied – außer man heißt Mike Supancic. Mit dem Status Quo-Hit „Whatever You Want“ eröffnen die Musiker die zweite Hälfte ...
  und auch diesmal begeistert die Formation aufs Neue mit einer deftig adaptierten Version: „…was immer du sagst, was immer du machst, … du gehst mir am Orsch, i halt di net aus, …“. Die anschließen-
de überraschende Irish-Folk-Nummer „O’ Leary“ be-
weist einmal mehr Mikes musikalische Vielseitigkeit.
Es gibt so viele Berufe auf dieser Welt ohne die wir ganz blöd schauen würden, wenn es diese nicht mehr gibt, z.B. „der Elektriker“, der in seiner Branche ein Superstar ist. Die ach so friedlichen traditionsbe-
wussten Mannen werden von Mike durch den brau-
nen Kakao gezogen – vorwärts, marsch, rechts, zwei, drei, vier zum nächsten Heavy Rock-Lied „Der Waffennarr reloaded“. Unter uns befindet sich auch Herr König, ein Kavalier der alten Schule, höflich, zuvorkommend, galant, ein bisserl introvertiert, aber kaum erlischt das Abendlicht erwacht Herr Königs Zweitgesicht, im bombastischen Death Metal-Stück zeigt auch Mike sein zweites „Ich“ und montiert zum Zombie mit durchdringendem Blick. Laut Mike gibt es mittlerweile schon so viele verrückte Typen, dass man heutzutage etwas Abnormales als Aus-
gleich machen muss damit man einigermaßen normal bleibt, wie sein Freund aus Kärnten, der mit dem Rad durch ganz Afrika fahren wollte. Moral der Geschich-
te: Man hat’s nicht leicht als Kärntner „In Zaire“. Nach afrikanischen Rhythmen geht es multikulturell weiter. Mit einem zünftig-fetzigen Alpen-Rock holt Mike sich einen Kick durch die Dreifaltigkeit der österreichischen Freizeitreligion: Damen, Alkoholi-
ker und alpine Folklore – auf Deutsch: „Weiber, Suff und Folksmusik“. In folgenden rockigen „Riding on an ÖBB-Train“ verarbeitet der leidgeplagte Tournee-
mensch seine unvergesslichen ÖBB-Erlebnissen „…Des wird a lange Fahrt! …Der Schaffner redt Eng-
lisch, denn Deutsch kann des net sein.“ Auch über Randgruppen schriebt und singt Herr Supancic, so auch über die Robotter, die aus „die“ Slowakei kom-
men und zum Disco-Dance-Flour-Sound putzen.
Mit einer wichtigen Botschaft „Wir fackeln heut die Börse ab!“ beenden die Musiker das Programm.

Vom enthusiastischen Begeisterungssturm geht es nahtlos in euphorischen Zugabe-Applaus über, denn das Publikum will mehr. Spätestes bei „Ich bin euer Rock’n’Roll-Kaplan“ bebt der ganze Saal und die Musiker schmettern nochmals bombastische Töne ins Publikum. Sichtlich von Applaus überwältigt folgt noch ein grandioses 11-minütiges AC/DC-Medley. Während des krönenden Abschlusses sprühen im wahrsten Sinn des Wortes die Funken, die Musiker holen das Letzte aus ihren Instrumenten heraus und Mike bleibt „nur“ Gesang und Luftgitarre.

Aus Mike Supancic’s Musikkabarett wurde ein echtes Rock-Konzert mit WOW-Effekt!
Mike Supancic Mike Supancic Mike Supancic
 
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