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GOURMET-EVENT-TIPP: TONI MÖRWALD PALAZZO – das Gourmet-Spektakel in 4 Gängen hat wieder Saison!
Text: Andrea Beckert, Fotos: www.palazzo.org (11), Andrea Beckert (5) |
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PALAZZO ist ein ganz eigener Kosmos. Am 16. November öffnete PALAZZO im Wiener Prater seine Türen zum einzigartigen Spiegelpalast. Toni Mörwald und sein professionelles Team feierten mit prominenten PALAZZO-Stammgästen eine große Galapremiere und präsentierten ein neues Vier-Gang-Menü. Noch bis 12. März 2017 verschmilzt im neuen Bühnenprogramm „Glücksjäger“ gehobene Esskultur mit Varieté, Körperkunst, Comedy, Musik und Lebensfreude zu einem rauschenden Fest für alle Sinne.
Unter dem 8 m hohen PALAZZO-Spiegelpalastdach werden in der neuen Produktion wieder alle Spielarten des Varietés wie Schauspiel, Comedy, Akrobatik, Jonglage, Kontorsion, Animation, Gesang und Musik vereint. Artisten, die scheinbar mühelos der Schwerkraft trotzen, talentierte Akrobaten und Komödianten unterhalten während einer rund 3,5-stündigen Show die Gäste im historischen Spiegelpalast, wo ein glanzvolles Lichtermeer das Innere des Zeltes romantisch beleuchtet. Das Team rund um Haubenkoch Toni Mörwald kümmert sich währenddessen um das leibliche Wohl der rund 330 Gäste pro Abend und kredenzt mit viel Aufwand und einer bemerkenswerten Logistik neue Spezialitäten. |
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Die Show:
In „Glücksjäger“ verwandelt sich der Spiegelpalast in ein Casino-Hotel, wo sich verschiedenste Charak-
tere auf die Suche nach ihrem ganz persönlichen Glück machen. Geniale Artisten und brillante Künst-
ler treffen rund um den Pokertisch auf liebenswerte Angestellte, schrullige Individuen und spielsüchtige Hotelgäste. Nicht selten kommt es dabei zu dem ein oder anderen Duell. Unter Kontrolle versucht dies der Hoteldirektor und diesjähriger Host Sven Riemann zu halten, der selbst auch in wenig glamourösen Zeiten an das große Glück glaubt.
Der Schwerpunkt bei dieser Bühnenshow liegt auf Comedy. Das Comedy-Duo Colm O'Grady und Simon Llewellyn verwendet außergewöhnliche Requisiten, die zweckentfremdet werden. Mutig ist ihr „kostüm-
loser“ Auftritt gegen Ende der Show. Joel Baker verkörpert die Rolle des charmant-tollpatschigen Portiers. Seine Fähigkeit, Artistik und Comedy zu verbinden, beweist er, wenn er versucht auf einem Lampenschirm ein Buch zu lesen.
Dialoge und Zwischennummern zwischen den Hauptacts werden teilweise mit skurrilem Humor garniert. Übrigens, bei den vielen Artisten bräuchte man keine Zitate von berühmten Dichtern, da hätte man etwas Zeit einsparen können.
Bei den Artisten am Boden bekommt man gelegent-
lich das Gefühl, dass sie ihre Talente nicht ganz entfalten können. Show-Einlagen des chinesischen Jongleurs und Akrobaten Kai Hou bestehen aus Jonglage mit Hüten und Bällen, Hoop Diving und einer Nummer am chinesischen Mast. Das Duo Heartbeat. Valerii Volynets und Yuliia Lytvynchuk im sexy Outfit, beweist mit einer Hand auf Hand-Darbie-
tung ihr Können. Eine Schleuderbrett-Nummer mit Patrick Schuhmann und Viachaslau Hahunou runden den artistischen Teil ab.
Die ästhetischen Luftakrobaten in schwindelerre-
gender Höhe sind in dieser Spielsaison extrem be-
eindruckend. Am Doppeltrapez faszinierend die Kanadierin Kaelyn Schmitt. Ihre fesselnde Perfor-
mance ist geprägt von Kraft und Eleganz und be-
sticht durch sanfte bis dynamische Bewegungen. Atemberaubende Körperbeherrschung und faszinie-
rende Präzision zweigt Mandi Orozco bei e iner sinnlichen Kontorsion-Nummer und bei einem spek-
takulären Strapaten-Act, den sie gemeinsam mit Lorant Markocsany präsentiert.
Band:
Angenehme Hintergrundmusik kommt von der fan-
tastischen Sängerin Marion Feichter und ihrer wunderbaren „Prater Brothers“-Band, bestehend aus Martin Zaunschirm (Piano / Bandleader), Matthias Leichtfried (Gitarre), Tobias Pöcksteiner (Bass) und Stefan Swoboda (Schlagzeug). Mit ihrem Repertoire aus unterschiedlichen Musikstilen gelingt es den Musikern vorzüglich die Spannung bei atemberau-
benden Akrobat- und Artistiknummern aufzubauen. Die abwechslungsreiche Songauswahl mit Wien-
Bezug (von Billy Joel bis Falco) verbindet die einzel-
nen Show-Blöcke |
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Vier-Gang-Menü:
Das neue Vier-Gang-Menü „Glücksjäger“ trägt auch in der Spielsaison 2016/17 die Handschrift von Star-
koch Toni Mörwald, der sich diesmal besonders kre-
ative Kompositionen einfallen hat lassen.
Bei der Vorspeise „Reef´n´Beef“ übernimmt das dünn aufgeschnittene Rostbeef die Hauptrolle am Teller. Das „Aromen-Duell“ zwischen milder Trüffel-
creme und herzhaften Pesto entscheidet eine inten-
sive grüne Paste für sich. Die „Knuspergarnele“ macht ihrem Namen leider keine Ehre, denn auf ihrem langen Weg von der Küche zum Gast kühlt sie aus und die Panier verliert ihre knusprige Form. Das Paradeis-Basilikum-Bruschetta erfreut den Gaumen.
Konstruktives Feedback: Für die kalte Vorspeise sollte man auf Zutaten zurückgreifen, die die Küchenbrigade gut vorbereiten kann. Die knusprige Garnele hätte den Fisch-Gang wunderbar ergänzt.
Statt einer feinen Suppe, wie in den letzten Jahren, wird „Fish´n´Bacon“ als Zwischengang serviert. Das Zanderfiletstück (meistens ohne Gräten) fühlt sich in Gesellschaft von knuspriger Speckscheibe und Sprossen wohl. Im kräftigen Steinpilzfond tummeln sich kleine knackige Belugalinsen.
Konstruktives Feedback: Über eine feine Suppe hätte sich so mancher Gast mehr gefreut.
Hinter dem Hauptgang „Rib’n’Corn“ verbirgt sich ein (meistens) zartes Short Beef Rib, welches von einer feinen Polenta-Parmesan-Salbei-Schnitte, neutralem Melanzanipüree, ein paar Kichererbsen und einer würzigen Jus begleitet wird.
Konstruktives Feedback: Nach Rind (2014/15) und Kalb (2015/16) kommt diesmal Kalb und Rind auf den Teller. Eine alternative Fleischsorte wie Federvieh (Ente, Fasan, Perlhuhn, Strauß etc.), Lamm oder Wildbret (Wildschwein, Feldhase, etc.) würde für wünschenswerte Abwechslung am Teller sorgen.
Der süße Abschluss trägt den klingenden Namen „Choco’n’Nut“. Ein Ring aus Baumkuchen hält das angetaute Schokoladenparfait zusammen. Ein paar Mandarinenspalten und Würfeln vom grünen Apfel verleihen dem Dessert eine frische Note. Die gesalzenen Erdnüsse sind leider zu dominant und hätten als knuspriger Gegenspieler zu Püree und Jus eher zur Hauptspeise gepasst.
Konstruktives Feedback: Die Erdnüsse hätten sich statt Salz auch über einen karamellisierten Überzug mit Zimt-, Gewürznelke- und eventuell Kardamomaroma sehr gefreut.
Für alle, die lieber auf Fleisch und Fisch verzichten möchten, denen kann man mit ruhigem Gewissen ein gutes vegetarisches Vier-Gang-Menü empfeh-
len: „Pepper’n’Goose” (Ziegenkäse im Erdapfel mit Paprika und Kräutern), „Cep’n’Leek” (ein Steinpilz-
flan auf Erbsenpüree und gebranntem Lauch), „Veg-
gie’n’Cheese” (gegrillte Melanzani mit Couscous, Manouri und Blattspinat), das Dessert ist ident mit jenem des regulären Menüs „Choco’n’Nut”.
Für die kleinen Gäste gibt es auch heuer wieder ein neues Zwergerl-Vier-Gang-Menü. |
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Fazit:
Die Dinner-Show „Glücksjäger“ steht für ästhetische und zugleich atemberaubende Artistik und kulina-
rische Genüsse. Unterschiedliche Geschmacks-
noten (salzig, scharf, bitter, sauer, süß), hochwertige Zutaten und unterschiedliche Texturen (flüssig, cremig, knusprig) machen jedes einzelne Gericht spannend. Den hohen PALAZZO-Ansprüchen werden vor allem die sensationellen Artisten über den Köpfen der Gäste in der Luft gerecht.
Das Service-Team ist den gesamten Abend lang aufmerksam und sehr freundlich.
Konstruktives Feedback: Während die leeren Teller in der Manege bereits abserviert werden, warten die Gäste in den Logen auf ihren Gang. Stressig wird es für Service-Personal und Gast, wenn die letzten Teller serviert werden, während der nächste Show-
Block bereits beginnt. Es wäre wünschenswert, wenn zuerst ALLE Gäste ihre Speisen bekommen bevor man mit dem Abservieren der leeren Teller beginnt. Nach ein paar Vorstellungen sollte das Zusammenspiel von Küche und Service sicherlich besser funktionieren als am Premierenabend.
Im festlichen Spiegelpalast kann man unbeschwerte Stunden erleben. Und so bleibt die vergnügliche Gala-Premiere in angenehmer Erinnerung.
Punkte (von 1 bis max. 10 Punkte / Bewertung)
Organisation: 9
Kreativität: 6
Ambiente: 9
Preis-Leistungs-Verhältnis: 7
Comedy: 6
Akrobaten am Boden: 6
Artisten in der Luft: 10
Band: 9
normales Menü: 5
vegetarisches Menü: 8
Service: 7
Gesamt: 82 von 110 Punkte
Toni Mörwald PALAZZO, „Glücksjäger“
17.11.2016 – 12.03.2017
Spiegelpalast im Wiener Prater
Ausstellungsstraße / Perspektivstraße, 1020 Wien
Tipp: Am 28. Februar 2017 findet eine PALAZZO-Preview zugunsten der Roten Nasen statt. PALAZZO spendet die Erlöse dieses exklusiven Abends an die Rote Nasen. Eine tolle Aktion!
P.S.: Seit 24. November 2016 gehört ein zweiter österreichischer Standort zur PALAZZO-Familie. Im historischen Spiegelpalast im Messepark des Messe Congress Graz präsentiert Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann erstmals seine beeindruckende PALAZZO-Dinnershow.
Web-Tipp: www.palazzo.org |
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