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EVENT-TOP-TIPP: DER HOFNARR – Bühne frei für den „König der Narren“!
Text und Fotos:Andrea Beckert |
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Seit der umjubelten Premiere kann man mittel-
alterliches Treiben in Wien-Hernals beobach-
ten. Denn Peter Hofbauer holt den berühmten Filmklassiker mit Danny Kaye aus dem Jahr 1955 als Musical nun auf die Metropol-Bühne. Kurz: Im Wiener Metropol wird wieder Musical-Comedy gespielt, dass es eine Freude ist.
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In Wien-Hernals öffnet sich ein kleines Fenster in eine längst vergangen Zeit – ins Mittelalter.
In dieser Geschichte steht der Jahrmarktgaukler Hawkins im Mittelpunkt, der in die Rolle des Hofnar-
ren Giacomo schlüpft. So schmuggelt er sich als „König der Narren und Narr des Königs“ in die Burg, um den rechtmäßigen König, ein königliches Baby mit einem Muttermal, auf den englischen Thron zu bringen. Ein begeisterter Augenzeugenbericht:
Inhalt:
Am mittelalterlichen englischen Hof hat Roderick, nach der gewaltsamen Ermordung der gesamten Königsfamilie, sich dem Thron bemächtigt. Doch es geht das Gerücht um, dass er ein Baby mit dem königlichen Muttermal übersehen hat und vom „Schwarzen Fuchs“ im Wald verborgen wird.
Captain Jean und Jahrmarktgaukler Hawkins kämpfen gemeinsam um Gerechtigkeit und schmieden einen Plan um den rechtmäßigen König wieder auf den Thron zu setzten. Daher avanciert der gutmütige Jahrmarktgaukler Hawkins zum Hofnarren Giacomo und schmuggelt sich als „König der Narren und Narr der Könige“ an den Hof von König Roderick I.. Des-
sen hinterhältige Berater Lord Ravenhurst schmie-
det jedoch eigene fiese Pläne und erwartet im Hof-
narren einen Auftragskiller. Prinzessin Gwendolyn, die eigentlich ihrem Verehrer Griswold versprochen ist, sieht jedoch in Giacomo ihren lang ersehnten Helden. Als Giacomo dann auch noch von der Hexe Griselda durch Fingerschnippen hypnotisiert wird, verliert Giacomo das ursprüngliche Ziel immer mehr aus den Augen und das chaotische Verwirrspiel beginnt sich immer schneller zu drehen.
König Roderick I. interessiert sich vorwiegend für Jungfrauen, und so kommt auch Captain Jean unfrei-
willig in die Burg. Sie muss mit ansehen, wie ihr ge-
liebter Giacomo im Schnellverfahren zum Ritter ge-
schlagen wird. Denn Gwendolyns Verehrer Griswold soll den Nebenbuhler Giacomo im Rittergefecht standesgemäß ausschalten. Giacomo hat seine liebe Not im Kampf gegen den übermächtigen Griswold. Hilfe muss rasch her… Von Hexe Griselda erfährt er von einem vergifteten Becher: „Der Wein mit der Pille ist in dem Becher mit dem Fächer. Der Wein mit der Pille ist im Kelch mit dem Elch. Der Pokal mit dem Portal hat den Wein gut und fein.“
Nach eindrucksvollen Gesangsnummern, hitzigen Wortgefechten und spektakulären Fechtduellen ge-
lingt es Giacomo alias Hawkins und seinen Kamera-
den schlussendlich das königliche Kind auf den Thron zu bringen. Nach erfolgreicher Tat finden auch Jean und Hawkins ihr gemeinsames Happy End!
Schauspieler:
Das spielfreudige Ensemble ist hinreißend.
Alexander Jagsch spielt die Titelrolle, den tollpat-
schigen Gaukler Hubert Hawkins, der in die Rolle des Hofnarren Giacomo schlüpft, sensationell. Seine blitzschnell wechselnde Mimik ist herrlich komisch.
Aus der Filmvorlage Jungfer Jean wird in dieser Pro-
duktion Captain Jane. In dieser tugendhaften Rolle kämpft die grandiose Miriam Mayr mit den Waffen einer Frau – mit Charme, Verstand und Anmut. Einen ganz besonderen Moment schenkt Miriam Mayr dem Publikum mit dem Song „Breckenridge“ zur weltbe-
rühmten Melody von „Maccavity“ aus „Cats“. Als Dank gibt es für sie euphorischen Applaus vom restlos begeisterten Publikum. Himmlisch!!
Der exzellente Wolfgang Klivana als König Roderick I. hat es mit seiner hitzköpfigen Tochter, Prinzessin Gwendolyn, nicht leicht und er interes-
siert sich vor allem für hübsche Jungfrauen.
Pia Strauss überzeugt als Prinzessin Gwendolyn, die die typischen Charaktere einer Blondine augen-
zwinkernd spielt. Energisch, etwas naive und mit starkem Willen versucht sie sich gegen die Pläne ihres Vaters durchzusetzen.
Genauso glaubwürdig ist Doris Hindinger in ihrer Rolle der loyalen Hexe Griselda, die sich um das Wohl ihrer Herrin, Prinzessin Gwendolyn, kümmert und den Hofnarren durch schnippen hypnotisiert. |
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Vor dem von Christof Messner köstlich gespielten bösen und hinterlistigen Lord Ravenhurst nimmt man sich lieber in Acht, denn für ihn gibt es nichts Schönes als Macht. Christian Deix, der auch für die großartige Musik verantwort ist, beweist seine Wandlungsfähigkeit einmal mehr. Neben den vielen kleinen Nebenrollen unterstützt er als Sir Christian den fiesen Lord Ravenhurst tatkräftig. Die beiden Kompagnons lehren mit ihren durchdringenden Blicken einem das Fürchten. Beide sind grandios!!
Georg Leskovich kann man als „Der Schwarze Fuchs“ und als „Sir Griswold“ bewundern.
Neben Otto Jaus (Giacomo / Soldat) und Olivier Lendl (Fergus) stehen auch Thomas Dapoz (Brock-
hurst / Sir Bertram) und Horst von Rothmar (Pert-
wee) auf der Metropol-Bühne. Die ausgezeichneten Ensemblemitglieder spielen gleich mehrere Rollen: Füchse, Rekruten, Soldaten, Ritter, Mädchen, Hen-
ker, Höflinge, Gefangene und Krüppel. Zum Ensemb-
le gehört auch Regieassistentin Anna Schober.
Leading Team:
Mit Regisseurin Vicki Schubert hat eine Expertin für Musical-Comedy den legendären Stoff rund um den Gaukler Hawkins großartig in Szene gesetzt. Ergänzt wird die kurzweilige Inszenierung durch neue tolle Musiknummern von Christian Deix. Peter Hofbauer, Direktor des Wiener Metropols, beweist einmal mehr sein Feingefühl für geniale Liedtexte. Von Inge Stolterfoht stammen die viel-
fältigen Kostüme. Die glamourösen Kleider der bei-
den weiblichen Hauptdarstellerinnen, Captain Jane und Prinzessin Gwendolyn, erinnern eher an einen Ballsaal der heutigen Zeit als ans Mittelalter. Ein bis-
schen mehr historischen Touch der Roben hätten die Rollen noch zusätzlich unterstrichen. Hingegen die authentischen Gewänder der männlichen Schau-
spieler könnten tatsächlich aus dem Mittelalter stam-
men. Das hektische Treiben hinter der Bühne wäh-
rend der vielen minuziös beplanten Kostümwechsel lässt sich nur erahnen. Und daher gebührt auch großer Dank den vielen helfenden Händen hinter der Bühne, ohne die die Show nicht möglich wäre.
Eine harmonische Live-Band (musikalische Leitung Clemens Schaller), Maske (Karo Hatzl) und stimmiges Licht (Sabine Wiesenbauer) tragen ihres zum Erfolg der Musical-Version bei.
Bundesheer-Leistungssportler und ORF „Dancing Stars“-Profi-Tänzer Kathrin Menzinger und Vadim Garbuzov sind für die Choreografie, die ihre ganz persönliche Handschrift trägt, verantwortlich. Nebenbei streut das Tanz-Duo auch ein paar Tanz-
schritte und Hebefiguren aus den Standard-Tänzen ein, denn, in einer Comedy-Inszenierung ist ja (fast) alles erlaubt. Für mittelalterliches Flair sorgen dafür die rasanten Fecht- und Kampfszenen, die Mel Stein mit den Darstellern einstudiert hat.
Dank eines ideenreichen und rasch wandelbaren Bühnenbildes von Stephan Koch wechseln die Figuren nahtlos von einem mannigfaltigen Schau-
platz zum nächsten: vom Wald in die Burg, bis ins Gemach der Prinzessin. |
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Songs:
Neben den Originalnummern aus dem Film, die aus-
schließlich von Danny Kaye gesungen wurden, haben Christian Deix (Musik) und Peter Hofbauer (Liedtexte) die großartige Produktion mit weiteren Gesangsnummern mit typischem Metropol-Humor ergänzt. Und so bekommen alle Figuren ihre persön-
lichen Gesangsparts. Das erste Highlight ist zu-
gleich auch die Eröffnungsnummer „Der Schwarze Fuchs“ („Outfox the fox“) Hawkins und Füchse. Da-
nach folgen weitere Originalnummern, wie beispiels-
weise „Vor euch steht Giacomo“ („Life could not bet-
ter be“) diesmal gesungen von Giacomo, Hawkins und Jean, sowie die Solonummern von Hawkins „Mein Herz kennt ‘ne Melodei“ („My heart knows a lovely song“) und „Der Hofnarr“ („The maladjusted jester“). Zu den besonderen Höhepunkten zählen die Duette: „Sternenschein“ (I'll take you dreaming) Hubert Hawkins (Alexander Jagsch) und Captain Jane (Miriam Mayr), „Ich schnipp dich ein“ mit Griselda (Doris Hindinger) und Hubert Hawkins, der sich als Hofnarr Giacomo ausgibt, und „Sein Tod ist dein Tod“ mit Prinzessin Gwendolyn (Pia Strauss) und Griselda. Den beliebten Metropol-Humor findet man in den Textzeilen von: „Find´ ich nicht meine Minne“ von Prinzessin Gwendolyn und Chor, „Was gibt es Schön‘res als die Macht“ von Lord Raven-
hurst, „Wenn du Humor hast“ vom Henker und Chor, und „Schweige nicht und sprich“ Lord Ravenhurst, Sir Christian und Fergus. Auch die Ensemble-Num-
mern „Morgen“ und „Finale“ (Life could not better be) sind wunderbar gelungen.
Zitat:
Der alles entscheidende Satz, der über Leben und Tot entscheidet, darf im Stück natürlich nicht feh-
len: „Der Wein mit der Pille ist in dem Becher mit dem Fächer. Der Wein mit der Pille ist im Kelch mit dem Elch. Der Becher mit dem Fächer hat den Wein gut und rein.“ Interessantes Detail am Rande: Das Film-
zitat wurde 2005 vom American Film Institute in die Liste der „Classic Movie Phrases“ aufgenommen und zählt zu den 400 berühmtesten Filmzitaten.
Fazit:
Der Hollywoodfilm, auf dem das Stück basiert, wurde durch Danny Kaye in der Rolle des Narren zum Kult, und diese turbulente Musical-Produktion ist am bes-
ten Weg ein Publikumshit zu werden. Die Rede ist von „Der Hofnarr“, dem gleichnamigen Film-Klassiker aus dem Jahr 1955. Genial-komödiantische Schau-
spieler, temporeiche Regie von Vicki Schubert, tolle Musik von Christian Deix und herrliche Liedtexte von Peter Hofbauer machen diese kultige Ritterfilm-Parodie zum Vergnügen. Im Klamauk-Stück wird ge-
blödelt, gesungen, getanzt und gefochten, dass sich die Bretter, die die Welt bedeuten, biegen.
Wer herzhaft lachen möchte, temporeiche Action und treffsichere Pointen zu schätzen weiß, der hat noch bis Mitte Mai 2014 die Gelegenheit sich wäh-
rend dieser mittelalterlichen Produktion königlich zu unterhalten. Besonders Empfehlenswert! |
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Tipp: Weitere Informationen und die Termine von „Der Hofnarr“ finden Sie unter www.wiener-metropol.at und im Eventkalender. |
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