Wenn man an Italien denkt, denkt man in erster Linie an Dolce Vita, Sommer, Sonne, Stand, Meer und gutes Essen – und an das lustigste Mafia-Musical aller Zeiten. Nach den großen Erfolgen von „Ti Amo 1“ (2008) und „Ti Amo 2“ (2011) ist jetzt der dritte Teil auf der Metropol-Bühne zu sehen.
Inhalt:
La familia, die Marone, haben wieder einen Grund zum Feiern, denn Toni und Elisa sind stolze Eltern von Zwil-
lingen geworden. Mafia-Familienober-
haupt Don Vito Marone schickt zur Taufe einen Geigenkoffer voller Geld. Doch die vorhandene Feierlaune des in Wien ansässigen Zweigs der Mafia-
Paten ist getrübt, denn die Konkurrenz wird immer mörderischer und auch der Mafia-Clan bleibt von ganz alltäglichen Familienproblemen nicht verschont. Während der Taufe gibt Gina Toto den Laufpass, weil sie seit neuen Jahren auf seinen Heiratsantrag wartet. Die besonders ehrgeizige Elisa versucht sich als Regisseurin in der Bar von Onkel Franco, der in Wien das Revue-
lokal „Da Capone“ betreibt, um die kurz bevorstehende Premiere mit den ambitionierten Putzfrauen mit Show-
girl-Verpflichtungen zu retten. Staats-
anwältin I. Kramer möchte am liebsten alle Mafia-Familienmitglieder hinter Gitter bringen, dies gelingt ihr bei einer Razzia auch beinahe. Toto und Toni können Dank dem „Spezial-Kuchen“ (inkl. Feile) von Erika samt Gittertür fliehen. Doch die Beiden müssen wieder ins Gefängnis, wenn sie die hohe Kaution nicht bezahlen können. Franco Marone bekommt einen Schlaf auf den Kopf und kann sich an nichts mehr erinnern. Somit ist auch der versteckte Geldkoffer unauf-
findbar, alle suchen nach dem Geld. Währenddessen tauchen auch noch Monica / Molli und Sophia auf. Das Karussell der Verwechslungen beginnt sich immer schneller zu drehen und gipfelt in einem Finale furioso.
Kreativteam:
Peter Hofbauer und seinem Team ge-
hen offensichtlich die Ideen nicht aus – zur großen Freude der Fans. Gemein-
sam mit Vicki Schubert schrieb der Hausherr am dramatisch-lustigen Drehbuch. Das Autoren-Duo schließt am Erfolg der Vorgängerprogramme |
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nahtlos an und strapaziert die Lach-
muskeln der Theaterbesucher. Vicki Schubert (Regie) hat dieses Comedy-
Musical wieder durchgehend spritzig und mit viel Liebe zum Detail insze-
niert. Marcus Hagler und Christian Deix (musikalische Leitung), Stephan Koch (Bühne) und Inge Stolterfoht (Kostüme) gehören zum eingespielten Team. Die Choreografie trägt die Handschrift der Profitänzer Kathrin Menzinger und Vadim Garbuzov (3-
fachen Welt- und Europameister in den Disziplinen Showdance Standard und Showdance Latein), die es verstehen, flotte Tanzeinlagen auf die schwung-
volle Musik perfekt abzustimmen.
Schauspieler:
Im Ensemble befinden sich wieder alle Publikumslieblinge, die schon bei den ersten beiden Teile dabei waren. Der Wiener mit italienischen Wurzeln Stefano Bernardin stellt wieder sein komödiantisches sowie gesangliches Talent eindrucksvoll unter Beweis, wenn er den Mafia-Sprössling Toni, der im Stück Vater wird, spielt. Die Talen-
te der vielseitigen Adriana Zartl ver-
schmelzen in der Rolle der ehrgeizi- |
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gen Ehefrau von Toni und Neo-Mutter Elisa zu einem Augen- und Ohren-
schmaus. Erik Arno entspricht als Toto nicht wirklich dem eiskalten und mutigen Sohn des mächtigsten Mafia-
Bosses von Chicago, er begeistert viel mehr mit einfühlsamer Stimme, mit unwiderstehlichem Charme und mit typisch italienischer Ausstrahlung. Welche Vor- bzw. Nachteile es haben kann, wenn man durch einen Schlag auf den Kopf sein Gedächtnis verliert, muss Ronald Kuste als amüsanter Onkel Franco Marone, der in Wien das „Da Capone“, ein Revuelokal mit italienischer Live-Musik betreibt, am eigenen Leib erfahren. Ein wahrer Hochgenuss ist René Velasquez Diaz als Jorge (sprich Horche), die rechte Hand des Marone-Clans. Mit jedem Solo fesselt der ausgebildete Opern-
sänger mit seiner kraftvollen Stimme den Saal aufs Neue. Zur Lachmuskel-
Attacke kommt es, wenn der Mexi-
kaner zur Titelmelodie von Biene Maja einen neuen, lustigen Text singt und dabei seine „Flügel“ ausbreitet, da bleibt garantiert kein Auge trocken. Superb!! Dass Freund und Feind oft näher liegen als man glaubt, beweist |
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Christian Deix, der als „rattenscharfe“ Traudl, als russischer Mafioso Diwan und Polizist seine Fans begeistert.
Die Neuzugänge überzeugen sofort: Mit heiserer Stimme verleiht Clemens Aap Lindenberg seiner Rolle als Mafia-Familienoberhaupt Don Vito Marone noch mehr Nachdruck und verzweifelt als Pfarrer bei der Taufe des Mafia-Nachwuchs. Franziska Hetzel legt als blonde Gina, die vergeblich auf Totos Heiratsantrag wartet, einen beein-
druckenden Abgang hin und bereich-
ert als dunkelhaarige Monica / Molli diese Verwechslungskomödie. Vom stattlichen Ordnungshüter über den Bösewicht bis zur Putzfrau mit Show-
girl-Verpflichtung singt und tanzt sich der wunderbare Markus Richter durch seine mannigfaltigen Rollen als Polizist, russischer Mafioso und ras-
sige Italienerin Erika. Hinter der extrem strengen und in Mafioso-Kreisen ge-
fürchteten Staatsanwältin I. Kramer steckt auch ein weicher Kern bzw. Sophia, gespielt von der impulsiven Sonja Romei.
Fazit:
Das Leben kann schon ziemlich auf-
regend sein, jedenfalls wenn man der Mafia-Familie „Marone“ angehört und zurzeit im Traditionstheater im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals auf der Bühne steht. Zweieinhalb Stunden Italo-Flair, ein exzellentes Ensemble in Spielfreude, eine sehr lustige Mafia-
Geschichte und große Emotionen – das alles bietet „Ti Amo 3“.
Herzstück des temperamentvollen Spektakels sind natürlich mitreißende Schlagernummern und gefühlvolle Italo-Evergreens mit neuen lustigen Texten, „Ti amo“, „Azzurro“, „Volare“, „Gloria“, „Tu Vuò Fa’ L’Americano“ um nur ein paar zu nennen. Der perfekte Sound kommt von einer fabelhaften Live-Band neben der Bühne.
Die Fortsetzung der Mafia-Parodie ist gespickt mit unzähligen Pointen. Kurz-
weilig bleibt das Stück auch durch die überraschenden Wendungen. Die Protagonisten singen, tanzen, spielen und blödeln auf der Bühne – und haben sichtlich viel Spaß dabei. Und dieser Spaß ist ansteckend – grandios!!
Tipp: Weitere Informationen und Karten erhalten Sie direkt unter www.wiener-metropol.at |
