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Jürgen Kapaun Theresa Muthspiel und Sarah Baum Georg Hasenzagl, Theresa Muthspiel, Martin Enenkel, Markus Richter und Sarah Baum Jürgen Kapaun, Markus Richter und Dennis Kozeluh
EVENT-TOP-TIPP: TSCHARLEYS TANTE – eine Tante kommt selten alleine!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Bettina Frenzel 

Bei herrlichem Sommerwetter fand unter dem offenen Dach am 2. Juli 2019 die frenetisch umjubelte Premiere des Komödienklassikers „Tscharleys Tante“ auf der Tschauner Bühne statt. Die vielen Hits aus den 50er und 60er Jahren, die teilweise zu den Szenen passend umgetextet wurden, gingen sanft ins Ohr. Dank einer mit jeder Menge Witz und Charme gespickten Inszenierung und einem sehr spielfreudigen Ensemble verbrachte das Premierenpublikum einen humorigen Abend. Prädikat: Pures Amüsement!
Inhalt:
Wien, Anfang der 60er Jahre.
Nach einem Vorsprechen begegnet Otto Lehmann (Markus Richter) zufällig einer attraktiven Dame, verliebt sich Hals über Kopf in diese und singt verträumt:  „Dich werd ich nie vergessen!“
Der Butler des Hauses Winter, Gottfried Keller (Jürgen Kapaun), versucht „Das alte Haus von Tscharley Winter“ von den Spuren einer anstrengenden Nacht zu befreien, denn die Bewohner – die beiden Dauerstudenten Karl „Tscharley“ Winter (Georg Hasenzagl) und sein bester Freund Gustav Schiller (Martin Enenkel) – freuen sich auf Mädelsbesuch. Damit ihre romantischen Rendezvous mit zwei süßen Schwestern, Susi (Sarah Baum) und Silvia Sittich (Theresa Muthspiel), aus sittenstrengem Haus stattfinden darf, muss noch eine Anstandsdame gefunden werden.
Zum Glück hat sich Tscharleys Tante aus Argentinien telefonisch angekündigt. Tscharley kennt die Tante zwar noch nicht, sie soll aber unverschämt reich und noch dazu auf der Suche nach einem passenden Erben sein. So könnten die beiden Möchtegern-Casanovas zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie dürften ihre Mädels treffen und wären zusätzlich noch ihre chronischen Geldsorgen los. Und so sehnen sich die beiden Jungs nach den Mädels, denn „Rote Lippen soll man küssen“.
Patenonkel Otto Lehmann, der auf die telefonische Zusage nach seinem Vorsprechen wartet, ahnt es schon: „Es liegt was in der Luft“.
Doch leider taucht die Erbtante aus Übersee nicht rechtzeitig auf und so muss schnellstmöglich Ersatz her – Tscharleys Patenonkel Otto, der Schauspieler ist, soll in Frauenkleider die reiche Patentante Donna Gabriela mimen. Ein grünes Kleid, eine rote Perücke, eine Perlenkette und Stöckelschuhe – die Verkleidung ist perfekt. Otto: „Ich bin eine Frau von Format!“ Und so wird die „falsche Tante“ plötzlich von Männern umschwärmt: Butler Keller verknallt sich in die rassige Frau und macht ihr schöne „Spanish Eyes“. Plötzlich taucht der strenge Vater der Mädchen, Walter Sittich (Dennis Kozeluh) auf, und versucht als Gentlemen bei der Tante zu punkten. Beide haben jedoch wenig Erfolg, dafür schließt die falsche Tante, Otto, sofort Freundschaft mit den beiden Mädchen. Als die Jungs endlich sturmfreie Bude haben, steht den romantischen Rendezvous mit den Mädels nichts mehr im Weg. Beim gefühlvollen Duett „Lady Sunshine und Mister Moon“ kommen sich Tscharley und Susi zaghaft näher.
Als wäre das Chaos nicht schon perfekt, taucht dann auch die echte Tante Donna Gabriela (Lilly Kugler) auf. Otto will nicht länger die Tante spielen, doch lediglich die Brüste verschwinden plötzlich, was (vor der Pause) zur humorigen Frage führt: „Wer hat die Kokosnuss geklaut?“
Als Gustav und Silvia endlich alleine sind, schmachten sie sich bei „Schau mir nochmal in die Augen“ an.
Beim Smalltalk zwischen echter und falscher Tante gerät Otto rasch in Bedrängnis. Beim mitreißenden Song „Amazonas“ legt Otto einen heißen Tanz inkl. Drehungen und sexy Shimmies aufs Parkett bzw. auf die Bühne. Plötzlich löst sich die Perücke – Otto ist enttarnt – Donna Gabriela stellt sich als die echte Tante vor. Und weil Onkel und Tante immer eine gute Kombination ergeben, liegen sie sich gleich in den Armen. Tscharley und Susi wollen heiraten, Gustav und Silvia gehen es langsamer an.
Plötzlich läutet das Telefon und endlich bekommt Otto die Antwort auf seine Frage: „Engagiert oder nicht engagiert?“ So viel sei an dieser Stelle verraten: Ja, natürlich bekommt Otto die Rolle! Wo? Auf der Tschauner Bühne! In welchem Stück? In „Tscharleys Tante“. Ende gut – alles gut!

Beim finalen „Quando quando quando“ bejubelte das restlos begeisterte Premierenpublikum die amüsante Inszenierung des Komödienklassikers mit Musik und die fantastischen Schauspieler.
  Großartiges Team & Ensemble:
Das musikalische Lustspiel von Stephanie Schimmer nach dem Original (1892) von Brandon Thomas hat auf der Ottakringer Sommerbühne einen neuen Spiel-
ort gefunden. Die Fassung von Markus Richter (Regie, musikalische Leitung, Otto Lehmann) und Jürgen Kapaun (Gottfried Keller) wurde mit Tempo, Charme und einer großen Portion Wiener Schmäh inszeniert.
Die zur Musik passende Choreografie stammte von Lilly Kugler (Donna Gabriela). Barbara Langbein hat alle Charakter mit entsprechenden Kostümen eingekleidet. Für die Maske zeichneten Monika Krestan und Chantal Rieser verantwortlich. Petra Fibich-Patzelt hat für das detailreiche Bühnenbild gesorgt.
Das achtköpfige Ensemble zog am Premierenabend – und sicherlich auch in allen folgenden Vorstellungen – alle Register der Schauspielkunst – inkl. singen und tanzen. Ob im Damenkostüm, im viel zu kleinen Firmanzug oder in lieb-
lichen Kleider im 60er Stil – wirklich alle begeisterten in ihren jeweiligen Rollen.
Georg Hasenzagl als Karl „Tscharley“ Winter, Student, und Martin Enenkel als Gustav Schiller, Tscharleys bester Freund, waren großartig in deren Rollen. Mit ihren unschuldig-süßen Blicken verzauberten Sarah Baum als Susi Sittich, Gspusi von Tscharley, und Theresa Muthspiel als Silvia Sittich, Gspusi von Gustavv, nicht nur die beiden Möchtegern-Casanovas. Die Darstellung von Susis und Silvias strengen Vater und dem Gentleman fiel Dennis Kozeluh als Walter Sittich gleichermaßen leicht. Viel Humor bewies Jürgen Kapaun als Gottfried Keller, denn als Tscharleys verliebter Butler, der nur Augen für die rassige, leider falsche Tante hat, sorgte er für etliche Lacher im Publikum. Lilly Kugler mimte Donna Gabriela, Tscharleys attraktive, verwitwete Tante, ausgezeichnet. Männer in Frauenkleidern sind meistens ein Hingucker – so auch in dieser Produktion. In einer weiteren Paraderolle stand der wunderbare Markus Richter als Otto Leh-
mann, Tscharleys Patenonkel, auf der Tschauner Bühne. Seine feminine Inter-
pretation von „Tscharleys Tante“ war einfach sensationell. Als Markus Richter nach einer schnellen Verwandlung aus dem Kabuff im grünen Kleid, mit roter Perücke, einer Perlenkette und Stöckelschuhen erschien, fand er „Ich bin eine Frau von Format!“ – dem konnte das Publikum nur applaudierend zustimmen.

Tolle Musik:
Die beliebten und bekannten Hits aus den 50er und 60er Jahren wurden von Thilo Wolf und Christoph Müller gekonnt arrangiert und durch die Thilo Wolf Bigband perfekt eingespielt. Passend zu den Szenen gibt es gefühlvolle, schwungvolle bis wunderbar komische Gesangs- und Tanzeinlagen. Zusätzlich wurden einige berühmte Gassenhauer aus den 50er und 60er Jahren mit neuem, frischem Textgewand ausgestattet. Auszug aus den musikalischen Highlights: „Es liegt was in der Luft“, „Rote Lippen soll man küssen“, „Ich bin eine Frau von Format“, „Spanish Eyes“, bei den süßen Duetten „Lady Sunshine und Mister Moon“ und „Schau mir nochmal in die Augen“ schmachten alle mit, „Wer hat die Kokosnuss geklaut?“, bei „Weil ich so sexy bin“ bleibt kein Auge trocken, die mitreißende Nummer „Amazonas“ bis zum finalen Partyhit „Quando quando quando“ und viele mehr...

Fazit:
Vom Anfang bis zum Ende strapazierte diese kurzweilige Musikkomödie die Lachmuskeln – dazwischen lagen romantische Rendezvous, witzige Heiratsan-
träge, großartige Gesangs- und Tanzeinlagen sowie turbulente Verwicklungen.

Tschauner Bühne – „Tscharleys Tante“
Maroltingergasse 43, 1160 Wien
Premiere: 02.07.19
Weitere Vorstellungen: 03.. 08., 09., 18. & 19.07.19; 12., 13., 24. & 25.08.19
Tipp: Alle Informationen unter www.tschauner.at
Jürgen Kapaun, Markus Richter, Dennis Kozeluh und Lilly Kugler Jürgen Kapaun, Lilly Kugler und Martin Enenkel Theresa Muthspiel, Jürgen Kapaun und Sarah Baum
Dennis Kozeluh und Markus Richter Martin Enenkel, Markus Richter und Georg Hasenzagl Ensemble
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