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Anna Widauer, Mimi Schmid, Valerie Costa, Clemens Rofner und Manu Delago
EVENTRÜCKBLICK: MANU DELAGO ENSEMBLE – in einer anderen Klangsphäre!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Andrea Humer

Wien, 05.03.2024. Der Grammy-nominierte Musiker Manu Delago präsentierte gestern Abend gemeinsam mit Mad About Lemon (Valerie Costa, Mimi Schmid und Anna Widauer – Gesang, Percussion) und Clemens Rofner (Bass, Electronics) sein neues Album „Snow From Yesterday“ im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses. Eindrucksvoll stellte das Quintett während des Konzertes ihre genre-übergreifende Kreativität unter Beweis. Die teils experi-mentelle Musik entführte die Konzertbesucher*innen in andere Klangsphären. Das Wiener Publikum war wie immer begeistert. Prädikat: facettenreich!
Das Meer – der Schnee von gestern!
Der österreichische Komponist und gefeierte Percussionist Manu Delago tourt regelmäßig mit verschiedenen Artists wie Björk, Anoushka Shankar, The Cine-matic Orchestra, Ólafur Arnalds, um nur ein paar zu nennen, und ist gefragter Solist sowie Komponist. Dem Grammy-nominierten Tiroler ist Nachhaltigkeit wichtig und er geht beständig neue Wege.
Für die Entstehung des neuen und außergewöhnlichen Albums „Snow from Yes-terday“ hat Konzerthaus-Porträtkünstler Manu Delago mit dem Vokalensemble Mad About Lemon (Valerie Costa, Mimi Schmid und Anna Widauer) zwei Jahre lang Lieder geschrieben und aufgenommen. Inspiriert von Wasser, Schnee und Glet-scher entstanden elf interessante Klangkompositionen.
„Als ich Mad About Lemon vor ein paar Jahren entdeckte“, so Delago, „war ich von ihren feinfühligen Gesangsarrangements überwältigt. Sie schaffen unglaub-lich schöne Harmonien, die das Beste aus Lead- und Chorgesang vereinen. Ich wollte sofort mit ihnen Musik machen und freue mich sehr, dass wir nach vielen Songwriting- und Aufnahmesessions die Musik nun mit einem Publikum teilen können. Viele meiner letzten Projekte“, so Delago weiter, „waren sehr abenteu-erlich, konzeptionell und umweltorientiert. Mit „Snow from Yesterday“ wollte ich die Musik wieder in den Vordergrund stellen und eine berührende Klangwelt er-schaffen, was mir dank der Magie der drei Sängerinnen Anna, Mimi und Valerie wirklich gelungen ist.“

Über das Konzert:
Zu Beginn seines 90-minütigen Wien-Auftritts spielte Manu Delago und seine Mitmusiker*innen drei Stücke vom neuen Album „Snow from Yesterday“: „Im-mersion“, „Polar Bear“ und „Slow-Mo Moving River“. Nach einer kurzen Begrü-ßung folgte das ältere, aber zum Thema passendes Stück „Freeze“. Im Song „Docklands“, benannt nach einem Stadtteil in London, stellte sich Manu Delago vor, wie es vor 200 Jahren auf dem meist befahrenen Fluss und in den damali-gen Dock- und Schiffswerften entlang der Themse wohl zugegangen ist. Eine bedrohliche bis hoffnungsvolle Atmosphäre kam in „Stay Afloat“ auf, denn 41 % der Weltbevölkerung leben in Städten am Meer, viele von ihnen sind durch den steigenden Meeresspiegel bedroht. Danach brachte das Kollektiv „Dearest“, „Paintings on the Wall“, „Chemical Reaction“ und „Zeitgeber“ eindrucksvoll zu Gehör. Zwischendurch brachte Manu Delago sein Publikum mit humorvollen Anekdoten zum Schmunzeln, wie jene über Bambusrasseln aus Indonesien. Nach einer Lieferzeit von 11 Monaten erhielt Manu Delago die bestellten Instru-mente. Beim Öffnen des Pakets fand er nicht nur die Rasseln, sondern auch eine riesige tote Spinne. Da er nicht wusste, ob die Spinne eventuell Eier in die Bam-busrasseln gelegt hat, blieben diese 5 Jahre lang im Keller in Quarantäne, bis sie nun zum Einsatz kamen. Nachdenklich stimmte das anwesende Publikum Manus Bericht über die Gletscherschmelze in den Tiroler Bergen, welche anhand von eigenen Fotos deutlich wird. Der Titelsong des Albums „Snow from Yester-day“ durfte natürlich nicht fehlen. Inspiration für den Titel waren die Redewen-dung „It's water under the bridge“ (was so viel wie „das ist Schnee von gestern“ bedeutet) und seine Kindheitserinnerungen an viel mehr Schnee in den Alpen.
  Auf der Setliste befanden sich weitere ältere Songs, wie „A Long Way“, „Medina“ und dem bedrohlichen und lauten „Pfafflar“.
Selbst die Vorstellung von jedem einzelnen Bandmitglied erfolgte auf originelle, höchst melodische und lustige Art. Zum Schluss beglückte das Quintett die Fans mit einer romantischen Zugabe „Modern People“.
Bravorufe und nicht endenwollender Applaus mag einen Eindruck davon geben, dass die faszinierten Zuhörer*innen von dem Klangerlebnis begeistert waren.

Fazit:
Alle fünf Künstler*innen spielten nicht nur verschiedene akustische und elektro-nische Instrumente, sondern überzeugten auch mit Kreativität und unbändiger Spielfreude. Der Konzerthaus-Porträtkünstler Manu Delago erzeugte mit seinem meisterhaften Hang-Spiel sphärische, gefühlvolle Klänge. Zwischendurch wech-selte der Handpan-Pionier auch zum Schlagzeug, wo er ebenfalls seine Virtuosi-tät unter Beweis stelle. Die zarten bis kraftvollen Stimmen vom Gesangsensem-ble Mad About Lemon der Tiroler Sängerinnen Valerie Costa, Mimi Schmid und Anna Widauer schwebten förmlich über den ausgebreiteten Soundteppich und vermittelten wohlklingend die Botschaften der tief emotionalen Songs. Und der versierte Clemens Rofner performte wunderbar am Kontrabass und Synthesizer. Zusätzlich kämen mehrere kleine Instrumente zum Einsatz, die den abwechs-lungsreichen Sound bereicherten. Stimmungsvolle Lichteffekte tauchten die Künstler ins rechte Licht und sorgten für passende Stimmung und Atmosphäre.
Das wichtige Thema Wasser stand im Fokus der emotionalen Songs, so wurde über Gletschergebirge, Flüsse bis hin zu kleinste Wassertropfen gesungen. In-spiriert von gefühlvoll-leisen Passagen bis hin zu dynamisch-wuchtigen Töne griffen die Musiker*innen zu Pinsel und Farbe und malten live auf drei großen Leinwänden spontane Kunstwerke, die die Fans nach dem Konzert ersteigern und als visuelle Andenken an den Abend mitnehmen konnten. Eine tolle Idee!
Manu Delago möchte „Dinge erschaffen, die die Welt noch nicht gehört hat“ – genau das ist ihm und seinen Kolleg*innen Montagabend im Wiener Konzert-haus gelungen. Danke für einen einzigartigen Start in die neue Woche!

UNISEX-Bewertung: 4,5 von 5 Punkte

Konzert-Tipp:
Anoushka Shankar, Manu Delago, Mosaik String Orchestra & Jules Buckley – „Between Us“
29.05.24, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

Lothringerstraße 20, 1030 Wien
www.konzerthaus.at

CD-Tipp: MANU DELAGO – Snow From Yesterday (Album)
VÖ: 02.02.24
Label: One Little Independent Records

Web-Tipp: www.manudelago.com
Manu Delago Anna Widauer, Mimi Schmid und Valerie Costa
Mimi Schmid, Anna Widauer und Valerie Costa, Clemens Rofner und Manu Delago Manu Delago
Clemens Rofner, Mimi Schmid, Manu Delago und Anna Widauer Anna Widauer, Mimi Schmid, Valerie Costa, Clemens Rofner und Manu Delago
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