Das heurige Festival-Motto: „Swingin' At Newport“
Mit großen Namen und aufstrebenden Newcomern aus aller Welt rund um das Kurt Prohaska Trio wurde die 70-jährige Geschichte des Newport Jazz Festivals gefeiert und den Stars, die beim Newport Jazz Festival aufgetreten sind, die Ehre erwiesen.
Besonderes Augenmerk galt dem Pianisten und Impresario des Newport Jazz Festival's George Wein, der das legendäre Festival 1954 gründete und bis 2015 leitete. Ihm und seinen (immer wieder neu formierten) Newport Jazz Festival All Stars waren drei Konzerte – „Tastes of Wein“ – gewidmet.
In variierenden Besetzungen zitierten brillante Musiker aus Österreich, Deutsch-land, Brasilien, dem Iran, Italien, Serbien, Slowakei, Spanien, Ungarn und den USA, legendäre Trompeter wie Buck Clayton, Ruby Braff und Max Kaminsky, Posaunengrößen wie Vic Dickenson und J.C. Higginbotham sowie Saxophon-Giganten wie Bud Freeman und Lew Tabackin.
Der heurige Stargast war die aus Südafrika stammende und in Dänemark leben-de Vokalistin Esther Miller-Weiss, die drei Tage lang (Freitag, Samstag und Sonn-tag) den „Voices of America“ wie Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Carmen McRae, Dinah Washington, Anita O'Day und Sarah Vaughan huldigte.
Ab 19 Uhr in drei je knapp einstündigen Konzerten knüpfte Kurt Prohaska mit seinen Mitmusizierenden an den Urvater aller Jazz-Festivals an – und dies auf höchstem Niveau. Die Besucher*innen erwarteten einen Streifzug durch die 70-jährige Festival-Geschichte mit all seinen Stars und seinen Höhepunkten.
In ihrer Spielfreude kaum zu bremsende Musiker begeisterten das anspruchsvol-le Publikum: Kurt Prohaska (AUT) – piano, musical direction, story telling, Jakob Helling (GER) – trumpet, flugelhorn, Ádám Ladányi (HUN) – trombone, Primo Sal-vati (ITA) – tenor saxophone, Navid Djawadi (IRN / AUT) – double bass, Howard Curtis (USA) – drums, Antônio de Pádua (BRA) – trumpet, Fabien Damböck (COD / AUT) – trombone, vocal, Milos Colovic (SRB) – double bass, Jordi Roviro (ESP / GER) – trumpet, Filip Kostoláni (SVK) – tenor saxophone, Chris Parker (USA) – drums, David Laszlo Marsall (HUN) – clarinet, baritone/bass sacophone.
19. Juni: Sometimes I'm Happy
A Taste of Wein
Miles & Monk at Newport
Giant 'Bones
Zum Auftakt spielte ein Sextett einige Kompositionen zu Ehren des Gründers, Impresarios und Pianisten des legendären Newport Jazz Festivals George Wein. Im Mittelpunkt des zweiten Sets standen die Newport-Auftritte zweier Super-stars des Modern Jazz – Miles Davis und Thelonious Monk. Und im dritten Set warfen die Musiker einen Blick auf legendäre Posaunisten, die in Newport für Furore sorgten.
20. Juni: All Blues
One more Taste of Wein
Good Vibes in Rhode Island
On Stage with Ella, Billie & Carmen
Am Freitag startete das Konzert mit einer weiteren Verbeugung vor George Wein und brachte stilistisch ganz andere Facetten zu Gehör als am Vorabend. Trotz einer kurzfristigen Absage erklang danach eine Reminiszenz an die großen Vi- |
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braphonisten, die bei den Newport Jazz Festivals aufgetreten sind. Mit einer Hommage an die bedeutendsten Jazzsängerinnen – Ella Fitzgerald, Billie Holiday und Carmen McRae – zog die großartige Vokalistin Esther Miller-Weiss mit nuan-cenreicher Stimme das Publikum in ihren Bann.
21. Juni: Vote Dizzy!
The Younger Generation
The Supreme Taste of Wein
Dizzy For President
Samstagabend erinnerte unter der Leitung des Dirigenten Ádám Ladányi die Metropol Youth Band (Lukas Mauritz (AUT) – trumpet, Jordi Roviro (ESP/GER) – trumpet, Johannes Friedreich (AUT) – trombone, Helia Nilsaz (IRN) – alto saxo-phone, Lukas Weindorfer (AUT) – tenor saxophone, Paul Windisch (AUT) – piano, Maximilian Streitz (AUT) – double bass, plus Helmut Prohaska (AUT) – drums) an die International Youth Band, die 1958 in Newport auftrat und aus der europäi-sche Jazz-Größen wie Dusko Goykovich, Erich Kleinschuster, Albert Mangels-dorff, Hans Salomon und George Gruntz hervorgegangen sind.
22. Juni: Jazz On A Summer's Day
Stompin' with Louis Armstrong
News From Blueport
Voices of America
Der finale Höhepunkt des diesjährigen Festivals stand unter dem Motto „Jazz On A Summer's Day“ des gleichnamigen Dokumentarfilms, der auf dem Newport Jazz Festival am Sonntag, dem 6. Juli 1958, spielt. Von Louis Armstrong, einer Reflexion der Newport-Auftritte des Trompeten-Weltstars und seinen All Stars, bis zu den großen weiblichen „Voices of America“ wie
der von Dinah Washing-ton, Anita O'Day und Sarah Vaughan spannte sich der abwechslungsreiche Bogen am letzten Festival-Abend.
Fazit:
Der gemütliche Gartenbereich des Wiener Metropol bot als Veranstaltungsort den perfekten Rahmen für das 5th International Open Air Summer Festival. Die total entspannte Atmosphäre trug ihres zum Erfolg des kleinen, aber feinen Jazz-Festivals bei.
Wiens vielleicht leidenschaftlichster Story Teller in Sachen Jazz, Kurt Prohaska, überzeugte nicht nur mit seinem wunderbaren Klavierspiel, er schlüpfte wieder in die Rolle des fröhlichen Impresarios und führte allabendlich durch das man-nigfaltige Programm.
Für Furore sorgten fabelhafte Musiker auf der Pawlatschen-Bühne, die im Kollek-tiv anspruchsvollen Arrangements frönten. Auch als Solisten brachten sie sich mit eigenen virtuosen Soli ein und ihr Lohn war tosender Applaus vom begeis-terten Publikum.
Möge Kurt Prohaska uns Jazz-Fans noch lange mit seiner Konzertreihe The Story of Jazz überraschen. Danke!
UNISEX-Bewertung: 5 von 5 Punkte
Tipp: Über jede und jeden Künstler findet sich ein Portrait auf www.kurtpro-haska.com/the-story-of-jazz/international-summer-festival-2025. |